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Starke Regularien in der Kritik

176 Clubs und Spielstätten mussten seit 2014 in Sydney schließen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.06.2018

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176 Clubs und Spielstätten mussten seit 2014 in Sydney schließen

Ist das Nachtleben in Sydney in Gefahr?. © Michael Pearl auf Pexels.com / Lizenz: CC0

Seit 2014 gelten in der australischen Metropole Sydney die sogenannten "Lockout Laws"; eine Reihe von Gesetzen, die den Alkoholausschank in Kneipen, Clubs und Spielstätten im Kneipenviertel Sydneys reguliert. DJs und Künstler machen dieses Gesetz für die Schließung von zahlreichen Locations verantwortlich.

Laut John Graham, einem Mitglied des australischen Parlaments, hat Sydney seit Einführung der "Lockout Laws" 176 Bars, Clubs und Spielstätten eingebüßt, schreibt der Sydney Morning Herald.

Einem DJ-Duo zufolge ist es vor dem Hintergrund der aktuellen Gesetzeslage beinahe unmöglich, als DJ seinen Lebensunterhalt in Sydney zu verdienen – zu groß seien die durch die neuen Regularien verursachten Veränderungen und Einschränkungen.

Starke Einschränkungen

Die Lockout Laws wurden Anfang 2014 von der australischen Regierung als Reaktion auf alkoholinduzierte Gewalttaten im sogenannten "CBD Entertainment District", einem Stadteil mit einem ausgeprägten Nachtleben, verabschiedet. Zu den Neuerungen, die durch das Gesetz eingeführt wurden, gehört ein Einlassstop ab 1:30 sowie Ausschankstop um 3 Uhr.

2016 wurden diese Vorschriften für Locations mit Live Entertainment gelockert, indem die jeweiligen Sperrfristen um eine halbe Stunde nach hinten verschoben wurden. 

Wirksamkeit steht in Frage

Kritikern zufolge reicht dieses nachträgliche Zugeständnis nicht aus: Die Zahl der geschlossenen Venues zeige deutlich, dass die Lockout Laws geschäftsschädigend seien. Viele Clubs und Spielstätten, auch solche mit einer langen Tradition, befänden sich inzwischen in ernsten finanziellen Schwierigkeiten, da die Besucher ausblieben.

Dieser Tatsache sei es weiterhin auch zuzuschreiben, dass sich die Zahl der durch Alkohol verursachten Gewalttaten statistisch gesehen verringert habe: Das Vergnügungsviertel werde laut den Club-Betreibern einfach weniger besucht, sodass es auch weniger Gewalttaten gäbe. Diese würden sich in andere Bezirke verlagern; eine wirkliche Lösung sei durch die Sperrstunden-Regelung also nicht gefunden.

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