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So viel verdient man mit Streaming

Amerikanische Cellistin Zoë Keating legt Streaming-Einnahmen offen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 22.05.2018

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Amerikanische Cellistin Zoë Keating legt Streaming-Einnahmen offen

© Pixabay.com

Die amerikanische Cellistin Zoë Keating veröffentlicht in einer Tabelle ihre Einkünfte durch Musikstreaming. Die Zahlen sind ein anschauliches Beispiel dafür, dass Streaming trotz seiner derzeitigen Popularität nach wie vor mit (primär finanziellen) Problemen zu kämpfen hat.

Fakt ist: Musikstreaming boomt. Jüngste Berichte aus der Musikbranche stilisieren das neue Digitalformat gerne als neuen Heilsbringer und Retter der Branche. Fakt ist auch: die Auszahlungen der verschiedenen Streaming-Anbieter unterscheiden sich stark – in jedem Fall ist die adäquate Bezahlung der Musiker noch immer ein Streitthema.

Um die tatsächlichen Ausschüttungen der verschiedenen Dienste zu illustrieren, veröffentlicht die amerikanische Cellistin Zoë Keating in einer öffentlich zugänglichen Google-Tabelle alle Einnahmen, die sie mit ihrer Musik im digitalen Bereich – Streaming, Downloads und Aufführungsrechte (etwa durch das Online-Radio Pandora)  – erwirtschaftet hat. 

Große Unterschiede

Keating vertreibt ihre Aufnahmen über zwei Distributoren (RouteNote und CDBaby) und ihr eigenes Label an alle relevanten Streaming-Dienste. Die Einnahmen pro Stream reichen dabei von zwischen 0,0038$ und 0,0039$ bei Spotify (abhängig vom Distributor) bis zu 0,032$ bei Xbox Music (der Dienst wurde übrigens 2017 eingestellt).

Apple Music zahlt zwischen 0,0077$ und 0,0099$; Amazon (Music: 0,0038$; Premium: 0,012$), Wimp (0,015$) und Tidal (0,011$) bieten gemeinsam mit Xbox Music die höchsten Auszahlungen. Die aktuellen Daten des Statistik-Portals Statista bestätigen diese Zahlen:

Eine Auflistung der Auszahlungen relevanter Streaming-Dienste

Eine Auflistung der Auszahlungen relevanter Streaming-Dienste, © Statista / The Trichordist

Problematisches Verhältnis

Neben den Auszahlungen – insgesamt sowie pro Stream – listet Keating auch auf, wie sich die Wiedergabe ihrer Werke auf die einzelnen Streaming-Dienste verteilt. Hier liegt Spotify mit zusammengerechnet über 2,5 Millionen Plays deutlich vorne. Auf dem zweiten Platz liegt Apple Music mit über 600.000 Plays, danach kommt Amazon Prime mit knapp 160.000. 

Das Problem an diesen Zahlen zeigt sich im Verhältnis zwischen Plays und Auszahlungen: Spotify dominiert zwar deutlich hinsichtlich der Play-Zahlen, die Ausschüttungen sind hier jedoch am geringsten. Für ihre 2,5 Mio. Plays erhält Keating von Spotify etwa 10.000 Dollar netto, für etwas mehr als ein Fünftel der Streams auf Apple Music gibt es über 6000 Dollar. 

Das leidige Thema: Profitabilität

An diesen Zahlen zeigt sich, dass die Streaming-Industrie – trotz der derzeitigen Popularität – keineswegs nur ein "Segen" für die Künstler ist. Obwohl Spotify nun sogar schon an der Börse platziert ist, gelingt es dem Unternehmen noch immer nicht, schwarze Zahlen zu schreiben.

Dies wirkt sich sichtlich auf die möglichen Auszahlungen aus: Während Apple oder Amazon ihre Verluste intern ausgleichen können, muss Spotify an jeder Ecke sparen – auch bei den Künstlern. Eine Preiserhöhung wiederum könnte potentiell Kunden verschrecken.

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