Ausnutzen der Machtposition
Beschwerde gegen Tencent könnte Anteilskauf an Universal verhindern
Tencent (Shenzhen, China). © Chris Yunker: Tencent (https://flic.kr/p/R8i19k) / Lizenz: CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
Hintergrund der Beschwerde ist die Tatsache, dass die Musiklizenzierung in China ausschließlich über Tencent läuft: Tencent besitzt seit 2014 ein exklusives, china-weites Distributionsabkommen mit einigen der weltweit wichtigsten Labels, darunter Sony und Warner. Seit 2017 vertreibt auch Universal über Tencents Streaming-Dienst.
Andere chinesische Unternehmen, darunter Alibaba Group Holding, Baidu und Tik Tok-Besitzer ByteDance, sind somit gezwungen, Musik der westlichen Majors über Tencent zu lizenzieren. Die genannten Unternehmen werfen dem Unternehmen nun vor, diese Monopolstellung auszunutzen und extrem hohe Lizenzgebühren zu verlangen. Angeblich müssen Alibaba und Co. teilweise bis zu 100 Prozent mehr bezahlen als andere Lizenznehmer in anderen Teilen der Welt.
Die derzeitige Ermittlung könnte ein Ende der Exklusivverträge und somit einen Bedeutungsverlust für die Musik-Sparte Tencents bedeuten. Weiterhin ist derzeit unsicher, wie sich die Untersuchungen der Behörden auf den geplanten Kauf eines zehnprozentigen Anteils an UMG auswirken. Anfang August 2019 waren die Verhandlungen zwischen Tencent und dem UMG-Mutterkonzern Vivendi bekannt geworden.
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