Resilienz durch Streaming
Deutsche Musikbranche zeigt sich laut BVMI in der Pandemie widerstandsfähig
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Dr. Florian Drücke. © BVMI/Markus Nass
Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), sieht die Lage der deutschen Musikbranche im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur relativ optimistisch.
Zweistelliges Wachstum trotz Krise
Für 2021 erwartet der Verband ein zweistelliges Umsatzwachstum, das sich auch bereits im Halbjahres-Plus von 12,4 Prozent ankündigte. Genauere Zahlen wird der Verband im ersten Quartal 2022 bekannt geben. Drücke kommentierte das Wachstum folgendermaßen:
"Wir gehen derzeit davon aus, dass das sehr gute Wachstum im Streaming-Bereich weitergeht, dass Vinyl weiter seine Fans an sich bindet. Eventuell ist auch die CD nicht mehr so stark rückläufig – wobei das Weihnachtsgeschäft traditionell eine große Rolle spielt."
Dies stelle ein Umfeld dar, in dem die Branche auch trotz der fortgesetzten Folgen der Corona-Pandemie mit einem zweistelligen Wachstum rechnen könnte.
Relevanz des Digitalmarkts
Laut Drücke ist der deutsche Musikmarkt also in der Lage, sich mit der "Stärke des Digitalmarkts" gegen die Belastungen durch die Pandemie zu wehren. Unter vergleichbaren Umständen wäre die Branche "vor fünf bis zehn Jahren in der damaligen Krisensituation im physischen Tonträgermarkt komplett ins Trudeln geraten".
Nichtsdestotrotz weist Drücke auf die "unfassbare Betroffenheit", die in der Livebranche herrscht, hin. Er betont auch, dass Künstlerinnen und Künstler unter den fehlenden Lizenzeinnahmen durch das Fehlen der öffentlichen Aufführung leiden – ein Umstand, der sich vermutlich vorerst noch nicht ändern wird.
Die gesamte Musikbranche drücke dem Live-Sektor für 2022 fest die Daumen, sagte der BVMI-Vorstandsvorsitzende. "Das ist nicht nur direkt und unmittelbar wichtig für die Künstlerinnen und Künstler, sondern hätte in unserer Branche auch positive Rückwirkungen auf die Planbarkeit von Musik-Veröffentlichungen", erklärte Drücke.
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