Gesamtzuwachs liegt bei 3,9 Prozent (Prognose)
Deutscher Musikmarkt 2015: Streaming erreicht Spitzenwert, doch physische Tonträger dominieren
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Der deutsche Musikmarkt wuchs 2015 zum dritten Mal in Folge. © Bundesverband Musikindustrie e.V., GfK Entertainment
"Musik boomt"
Die neuen Zahlen bedeuten, dass der Umsatz aus Musikverkäufen erstmals seit 2009 wieder über 1,5 Milliarden Euro (1,54 Mrd. Euro) liegt. Von einem regelrechten Musik-Boom spricht Dr. Mathias Giloth.
Der Geschäftsführer der GfK Entertainment, die im Auftrag des BVMI die Offiziellen Deutschen Charts ermittelt, verweist dabei nicht zuletzt auf die Erfolge deutscher Produktionen: "Acht der Top 10-Alben in den Offiziellen Deutschen Jahrescharts waren 2015 deutschsprachig, das gab es noch nie."
Streaming übertrifft Prognosen
Laut BVMI-Geschäftsführer Dr. Florian Drücke habe das vergangene Jahr außerdem bestätigt, "…dass die Deutschen Komplementärnutzer sind, also alle Nutzungsmöglichkeiten ausschöpfen". Auf Teilbereiche aufgesplittet, ergibt sich das folgende Bild.
- Streaming verzeichnet ein Plus von 96,6 Prozent und damit einen neuen Spitzenwert.
- Die Rückgänge im physischen Markt betragen -4,2%.
- Die Downloadumsätze sinken um -2,6%.
Das tolle Ergebnis beim Streaming gleiche die Rückgänge in den anderen Bereichen "mehr als aus", so der BVMI in seiner Pressemeldung. Über Audio-Streaming würden nun 13,8 Prozent des Gesamtumsatzes generiert, über Downloads seien es 15,7 Prozent.
- Der Digitalanteil (Streaming und Downloads) am Gesamtmarkt 2015 beträgt 30,9 Prozent.
- Der Anteil physischer Musikverkäufe (CD, Vinyl, DVD/Bluray) beträgt 69,1 Prozent.
Vinyl konnte als einziger physischer Tonträger erneut zulegen: Mit einem Wachstum von 32,2 Prozent steht die Schallplatte inzwischen für 3,3 Prozent der Umsätze. Die CD liegt bei 61,2 Prozent Umsatzanteil.
Die endgültigen Marktdaten mit Detailauswertungen der Teilmärkte wird der BVMI im März veröffentlichen.
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