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Email-Marketing für Bands und Musiker

Die Dos und Don’ts für Newsletter: Mit diesen 6 Tipps gelingen deine Rundmails

Tipps für Musiker und Bands von Mario Rembold
veröffentlicht am 05.08.2016

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Die Dos und Don’ts für Newsletter: Mit diesen 6 Tipps gelingen deine Rundmails

Schlechte Newsletter solltest - und kannst! - du vermeiden. © Mario Rembold

Per Email lassen sich nach wie vor viele Fans erreichen und zwar auch solche, die nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs sind. Die wollt ihr ja nicht links liegen lassen, oder?

Wer wirklich seine (auch die künftigen) Fans erreichen will, sollte weder auf die eigene Webseite verzichten, Social Media links liegen lassen noch die Möglichkeit ignorieren, Email-Marketing zu betreiben, also einen regelmäßigen Newsletter zu versender.

Leider kann man es sich durch schlecht gemachte Newsletter auch schnell mit seinen Abonnenten verscherzen. In den schlimmsten Fällen meint man gar, die Rundmail sei allein darauf ausgelegt, den Empfänger zu ärgern. Für alle, die das möchten, hier mal ein Leitfaden, der euren Mailserver ganz sicher schnell in die Spammer-Listen katapultiert.

DON'Ts – die ultimative Kurzanleitung für einen richtig schlechten Newsletter

  • Gestalte deinen Newsletter bunt und mit vielen verschiedenen Schriftarten. Jedes wichtige Wort muss herausstechen – und in deinem Newsletter ist ja wohl alles wichtig! Also zeig, dass du kreativ bist! Nutze auch alle typografischen MÖGLICHKEITEN, um Details HERVORZUHEBEN.
  • Bevor es was zu lesen gibt, sollte man aber erstmal ein bisschen scrollen müssen– über ein vertikal weit ausgedehntes Bild. Umso größer die Freude, wenn endlich die eigentliche Mitteilung beginnt.
  • Wähle ausschließlich ein html-Format für deine Rundmails. Falls der Empfänger das nicht lesen kann, ist das nicht dein Problem. Du kannst dich nicht um alles kümmern!
  • Packe deinen Newsletter voll mit Anhängen. Komprimiere Bilder niemals auf ein vernünftiges Maß, sondern belasse sie in einem möglichst hochqualitativen Rohformat. Das Tourplakat genau so, wie es auch an die Druckerei geht!
  • Wo wir bei Anhängen sind: Bringe nicht alle Infos im Text unter, sondern verweise immer wieder auf die beiliegenden Dokumente.
  • Schreib nicht schon im Betreff der Rundmail, worum es geht. Mach ein Geheimnis daraus, das erst irgendwo in einem der vielen Anhänge gelüftet wird!
  • Die Absender-Adresse sollte keinesfalls auf deinen Namen oder den Namen deiner Band schließen lassen. Fordere dein Publikum!
  • Mach dir nicht zu viel Arbeit mit dem vorherigen Gegenlesen. Du kannst ja jederzeit eine zweite oder dritte Fassung rausschicken. "Korrektur Newsletter" und dann noch mal "Zweite Korrektur Newsletter". Vergiss nicht, wieder alle Anhänge mitzuschicken!
  • Versende die Rundmails mit offener Empfängerliste. So können sich deine Fans auch untereinander vernetzen.
  • Verzichte auf den Abmeldelink. Einmal Fan, immer Fan!, sollte das Motto lauten.

Ich wette, jeder von euch hat schon mal einen Newsletter dieser Kategorie im Postfach vorgefunden. Nun wollt ihr eure Fans ja hoffentlich nicht vergraulen. Daher jetzt eine ernsthafte Checkliste für gute Newsletter. Wobei die Anti-Liste dort oben tatsächlich schon eine große Hilfe bietet: Wer die dort genannten Dinge einfach vermeidet, macht schon vieles richtig!

DOs – so ist’s besser: 6 Tipps für lesenswerte Newsletter

Vornweg: Versetze dich in die Lage des Lesers. Frage dich immer, was der Empfänger davon hat, dass du ihm jetzt eine Rundmail schreibst! Und denke dabei selbst an die Newsletter, die du gerne liest, und an die, die du ungelesen löschst. Mach es deinen Lesern in jeder Hinsicht so einfach wie möglich!

1. Gesetzliche Regelungen beachten

Sorry, dass wir mit diesem trockenen und vollkommen unkreativen Aspekt beginnen müssen; und dann steht unter diesem langweiligen Punkt auch noch so viel! Trotzdem, es ist wichtig und soll dir Ärger ersparen: Halte dich an gesetzliche Regelungen und achte den Datenschutz! Du riskierst sonst nicht nur verärgerte Empfänger, sondern auch juristische Konsequenzen wie etwa kostenpflichtige Abmahnungen. Viele Hosting-Provider bieten fertige Newsletter-Systeme an, mit denen du die folgenden Dinge leicht implementieren kannst:

  • Stelle sicher, dass deine Rundmails nur mit verborgener Empfängerliste versendet werden. Schließlich geht niemanden etwas an, wer noch alles in der Liste steht und wie seine Mailadresse lautet! Im Zweifelsfall probiere den Versand zunächst mit ein paar eigenen Testadressen aus.
  • Weiterhin gehört in den Newsletter ein vollständiges Impressum mit Namen und Postanschrift des Verantwortlichen. Für die schnelle Kontaktaufnahme nenne eine gültige E-Mailadresse und eine Fax- oder Telefonnummer. Weitere Angaben wie die Umsatzsteueridentifikationsnummer können notwendig sein. Rechtssichere Auskünfte hierzu gibt dir ein fachkundiger Rechtsanwalt.
  • Ebenso muss man eine simple Möglichkeit zum Abmelden des Newsletters anbieten und darauf klar sichtbar hinweisen. Bring im eigenen Interesse den klassischen unbürokratischen Abmeldelink unter! Wer deine Rundmails nicht mehr lesen möchte und sich nicht abmelden kann, der kennzeichnet die Nachrichten sonst als Spam. Das schadet dann auch den Empfängern, die wirklich an Neuigkeiten von dir und deiner Band interessiert sind!
  • Für das Eintragen in die Empfängerliste biete ausschließlich ein Double Opt In-Verfahren an. Dabei reicht es nicht, wenn jemand seine E-Mailadresse in ein Formular schreibt, sondern der Abonnent bekommt anschließend zunächst eine Nachricht mit einem Bestätigungslink zugeschickt. So erhält wirklich nur derjenige deinen Newsletter, der ihn auch lesen will. Alles andere wird datenschutzrechtlich problematisch und kann auch wettbewerbswidrig sein.

2. Aussagekräftige Kopfzeile

Hier gilt das, was wir bereits über das Verschicken von Pressemitteilungen geschrieben haben: Sag in der Betreffzeile kurz und knapp, worum es geht – und zwar möglichst konkret. "Band XY auf Sommertour durch Süddeutschland" ist besser als "Wichtige Neuigkeiten von uns".

Auch aus der Absenderadresse sollte auf den ersten Blick hervorgehen, wie deine Band heißt und wer du bist. Etwas wie Max Mustermann <newsletter@meine-band.de> liest sich seriöser als eine Hotmail- oder Yahoo-Adresse mit einem Max1988 vor dem @-Zeichen.

3. Übersichtlich strukturiert

Unsere Ratschläge zum Verfassen von Pressemitteilungen kannst du ebenso für den Band-Newsletter beherzigen. Komm möglichst rasch zur Sache und verzichte auf bunte Buchstaben und kreative Schriftsätze. Hervorgehobenes sollte wirklich wichtig sein. Wenn nämlich in jedem Satz Worte unterstrichen, kursiv oder fett dargestellt sind, erschwert das den Lesefluss.

Einen wesentlichen Unterschied zur Pressemitteilung gibt es aber: Du weißt, dass der Leser sich bewusst entschieden hat, Nachrichten von dir zu erhalten. Daher musst du nicht bei Adam und Eva anfangen (Musikstil, Bandbesetzung, Diskografie), sondern du kannst davon ausgehen, dass der Leser deine Band bereits kennt. Deswegen musst du ihn auch nicht mit Bildmaterial zuschütten (siehe Punkt 4).

Natürlich kann es sein, dass sich jemand irgendwann mal in einer spontanen Laune bei dir registriert hat und sich nur noch schwach erinnert. Verwende daher eine aussagekräftige Signatur, in der du auf die Bandwebseite verweist und ggf. auf deine Bandpages bei sozialen Netzwerken. Vor dem Absenden schau unbedingt noch mal nach Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehlern.

4. Schlank bleiben: Vermeide übergroße Anhänge

"Frohe Weihnachten wünscht die Band" – dazu dann eine 37 MB große Grußkarte als *.tif. Vielleicht freut sich der ein oder andere Fan über Weihnachtsgrüße, doch braucht es dafür wirklich diesen Anhang?

In den allermeisten Fällen willst du Leser über deine Band auf dem Laufenden halten – dazu reicht fast immer ein informativer Text. Falls es trotzdem nicht anders geht, komprimiere Anhänge auf eine sinnvolle Größe. Bedenke, dass viele Leute ihre elektronische Post am Smartphone lesen und häufig volumenbegrenzte Verträge nutzen. Besser du fügst Links in den Newsletter ein. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er dieses Zusatzmaterial haben möchte und weiß, wo er es abrufen kann.

Achte auf eine bestmögliche Kompatibilität! Fotos bestenfalls als schlankes JPG oder PNG zugänglich machen. Formatierte Texte sollten als PDF vorliegen – das kann fast jeder anschauen. Bei Audiodateien bist du mit MP3 auf der sicheren Seite. Auch wenn einige andere Formate bessere Soundqualität liefern: du willst es deinen Lesern ja so einfach wie möglich machen! Verlange nicht, dass sich der Leser erst noch Zusatz-Software und spezielle Codecs oder Browser-Erweiterungen installieren muss!

5. Für alle lesbar

Vielleicht nutzt du ein Programm, mit dem man wunderbar bunte html-Mails mit Spalten, Bildern und anderen Layout-Elementen schreiben und lesen kann. Leider ist keinesfalls sicher, dass auch andere Nutzer dasselbe sehen wie du. Auch die Lösungen besonders namhafter Hersteller sind mitunter alles andere als kompatibel und halten nicht unbedingt allgemeine Standards ein. Hinzu kommt, dass viele E-Mail-Clients bestimmte Elemente aus Sicherheitsgründen standardmäßig unterdrücken. Womöglich sieht der Leser dann graue Flächen dort, wo eigentlich Bilder platziert sein sollten.

"Zum Testen der Kompatibilität von html-Mails gibt es zum Beispiel den Online-Service Litmus", weiß der Programmierer Christian Schaefer (der auch als Moderator im Webentwickler-Portal Working Draft aktiv ist). Damit die Nachricht auf dem Smartphone genauso angezeigt wird wie auf dem PC oder Touchpad, sollte man sich weiterhin mit dem Thema "Responsive E-Mails" auseinandersetzen. Es brauche für eine ordentliche html-Mail eine Menge Geduld, Erfahrung und Sitzfleisch beim Programmieren, so Schaefer: "Wer keinen Aufwand und keinen Stress mit der E-Mail-Darstellung haben möchte, der setzt auf reine Textmails", lautet sein Ratschlag.

6. Infos zur richtigen Zeit schicken

Verschicke deinen Newsletter nur dann, wenn es etwas über die Band zu berichten gibt. Das kann auch mal ein Lebenszeichen nach monatelanger Funkstille sein. Aber für das Foto vom Mittagessen und den Spruch des Tages beschränkst du dich besser auf soziale Netzwerke. Bedenke, dass fast jeder täglich vor einem randvollen E-Mail-Postfach sitzt. Jede Nachricht ist daher auch Arbeit, und du willst deinen Lesern ja keine Arbeit, sondern Freude bereiten.

Im Newsletter kann man daher auch mehrere Nachrichten der letzten Wochen zusammenfassen. Achte aber trotzdem darauf, dass du deinen Abonnenten keine relevanten Infos vorenthältst, nach dem Motto: "Hatten wir doch schon bei Facebook gepostet!". Der Fan, der vom Konzert in seiner Nähe erst im Nachhinein erfährt, ärgert sich ganz sicher darüber!

Wie dein Newsletter bei den Lesern ankommt, kannst du abschätzen, indem du die Empfänger zu irgendeiner Art von Reaktion ermunterst. "Welchen Song sollen wir unbedingt auf der kommenden Tour spielen? Schickt uns eine Mail!" Diejenigen, die antworten, haben die Rundmail gelesen und interessieren sich für das, was deine Band auf der Bühne spielt!

Nutzt du Newsletter? Welche Erfahrungen hast du bisher damit gemacht? Schreibe uns in die Kommentare!

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