Ehemalige P2P-Börse LimeWire kehrt als NFT-Plattform zurück, schließt Deal mit Universal

Die einst umstrittene P2P-Tauschbörse LimeWire kehrt als NFT-Plattform zurück. Zu diesem Zweck hat die Plattform bereits einen ersten Deal mit der Universal Music Group (UMG) abgeschlossen, um NFTs von den gesignten Künstlerinnen und Künstlern anbieten zu können.

Die ehemalige Filesharing-Plattform LimeWire wurde von einer Gruppe Investoren aufgekauft, die die nach eigener Aussage "ikonische Musikmarke" ins Web 3.0 überführen wollen: Der einstige Schreck der Musikindustrie soll als NFT-Plattform wieder auferstehen – Interessenten können sich derzeit bereits in eine Warteliste eintragen.  

Bei den Käufern handelt es sich um das Investment-Unternehmen HiveMind, das sich auf Blockchain, Krypto und das "digitale Asset-Ökosystem" spezialisiert hat, sowie die Betreiber der Blockchain Algorand. 

Vom Saulus zum Paulus

Bei LimeWire handelte es sich ursprünglich um eine im Jahr 2000 veröffentlichte Peer-To-Peer-Filesharing-Software, die in erster Linie zum kostenlosen Austausch urheberrechtlich geschützten Materials, in erster Linie von Musikstücken, verwendet wurde.

LimeWire gehörte damit zu einer ganzen Welle an Software, die einerseits einen Wandel der Hörgewohnheiten – von der CD hin zum MP3 – initiierten, und damit andererseits letztlich eine Krise in der Musikindustrie auslöste, da diese zu spät auf diese disruptiven Kräfte reagierte und es lange Zeit nicht schaffte, eine funktionierende, kostenpflichtige Alternative zu kostenlosen Musikdownloads anzubieten.

Im Hinblick auf die Geschichte von LimeWire entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass der erste Partner nach dem Re-Branding ausgerechnet die Universal Music Group ist – also eines der Labels, das durch die Auswirkungen des kostenlosen Musiktausches in den frühen 2000ern hart getroffen wurde. 

Vorteile für Artists und Fans

Im Rahmen der Partnerschaft zwischen Universal und dem neu gelaunchten LimeWire sollen Universal-Artists, darunter etwa The Weeknd oder Drake, musikbasierte NFT-Projekte über den LimeWire-Marktplatz können. Holger Christoph, SVP of Digital Business for Central Europe von UMG, erklärte:

"Wir bei Universal machen uns den aufregenden Web3-Raum zu eigen und werden mit unserem neuen Partner LimeWire, unseren Künstler/innen und ihren Communities zusammenarbeiten, um NFT-Projekte mit echtem Nutzen zu engagieren und coole Erlebnisse für Fans zu schaffen."

Der Vorteil von LimeWire sei dabei, dass die Plattform den Prozess des Kaufens und Verkaufens von NFTs für Nutzerinnen und Nutzern denkbar einfach mache.