Was lange währt...?
Facebook stellt neue Musik-Features vor
Das Schild außerhalb des Facebook-Hauptsitzes in Kalifornien. © Facebook
Der Facebook-Blog stellt insbesondere zwei Features in den Vordergrund, mit denen die Einbindung von Musik in nutzergenerierten Facebook-Content angekurbelt werden soll.
Neuer Funktionsumfang
Zum einen wird es in Zukunft eine neue Lip Sync-Funktion (ähnlich zu musical.ly und Snapchat) geben, mit der in Live-Videos zu einer Auswahl von Liedern mitgesungen werden kann. Neben einigen Design-Features, mit denen das Live-Video aufgehübscht werden kann, steht hier wohl vor allem die Option im Vordergrund, per Klick gleich die Facebook-Seite des jeweiligen Künstlers bzw. der Künstlerin aufzurufen.
Die andere – gar nicht mal so neue – Funktion ist die, Videos mit Musikstücken im Hintergrund hochzuladen. Facebook stand lange in der Kritik, da zahlreiche Nutzervideos aufgrund der verwendeten Musikstücke (und der fehlenden Lizenz seitens Facebook) gesperrt wurden. In Zukunft soll dies durch automatische Musikerkennung problemlos funktionieren.
Die neuen Funktionen sollen nach und nach in verschiedenen Ländern freigeschaltet werden.
Erhöhte Nutzerinteraktion?
Diese neue Content-Strategie Facebooks kündigte sich bereits seit längerem an. Immer wieder wurden neue Lizenzverträge mit Labels geschlossen, auch in Musikerkennungssoftware wurde investiert.
Die Möglichkeit, dass Nutzer nun (endlich) Videos mit fremder Hintergrundmusik hochladen können, lässt durchaus als Versuch lesen, das Video-Monopol Youtubes anzugreifen. Einerseits werden Nutzer beschwichtigt, die eigene Video-Funktion zu nutzen, andererseits stellt sich Facebook auch gut mit den lizenzgebenden Labels – ein Schritt, der Youtube (trotz wiederholter Versuche) eher nicht gelingt.
Die Lip Sync-Funktion, inklusive ihrer Verknüpfung mit den jeweiligen Artist-Pages, ist wohl nicht nur ein Versuch, an diesem momentanen Trend zu partizipieren. Es lässt sich auch vermuten, dass die Verbindung von Fans, Musik, Künstlern und Künstlerinnen die soziale Komponente des Musikkonsums stärker in den Vordergrund stellen soll, um damit die Nutzerinteraktion zu erhöhen.
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