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Themenreihe zum Üben und Proben

Fünf einfache Tipps, die eure Bandproben sofort effizienter machen

Tipps für Musiker und Bands von Manu Holmer
veröffentlicht am 07.01.2022

probe üben

Fünf einfache Tipps, die eure Bandproben sofort effizienter machen

5 einfache Tipps, die eure Bandproben sofort effizienter machen. © Ben Collins / Pexels

Wer noch keine zähe und unproduktive Probe erlebt hat, hebt bitte mal kurz die Hand… ah, niemand? Das haben wir uns gedacht. Mit diesen Tipps sollte die nächste Bandprobe wieder mehr Laune machen.

Der Haussegen? Hängt gerade echt schief. Damals, da waren unsere Bandproben total produktiv. Wir konnten was reißen. Und heute? Heute sind sie wie das Stückchen Kaugummi an der Schuhsohle. Du weißt, da ist was. Aber du ignorierst es. Wird sich schon von selbst lösen. Irgendwann. Mit Sicherheit.

Bandproben können ein echter Genuss sein. Das musikalische Highlight im Alltag. Sie können aber auch nerven. Frustrieren. Gute Freunde entzweien. Wie der Gummi am Schuh.

Woran liegt das? Oft sind es die Details, die Bandproben vom musikalischen Himmel zur selbstgemachten Hölle werden lassen. Ziele fehlen, die Planung stimmt nicht und überhaupt ist alles zäh. Es rockt einfach nicht mehr.

Guter Rat ist jetzt Gold wert: Tunkt eure verklebte Sohle in heißes Wasser und kratzt das Übel sanft mit einem spitzen Gegenstand ab. Und: Nutzt die fünf Tipps aus diesem Beitrag, um eure Bandproben ab sofort deutlich effizienter zu machen.

1. Fokussiert euch

32 Songs umfasst euer Set derzeit. Die solltet ihr beim nächsten Treffen durchspielen. Alle! Oder nicht? Fragt euch selbst: Wie produktiv könnt ihr an jedem davon in einer einzelnen Probe wirklich arbeiten? Selbst zehn wären eine echte Meisterleistung.

Bedenkt nämlich: Spielt ihr so viele Songs in einer vergleichsweise kurzen Zeit durch, werdet ihr den Details wenig Aufmerksamkeit schenken können. Ihr hetzt durch die Setlist, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. So spielt ihr zwar, aber es bleibt oberflächlich.

Geht die Planung der Bandprobe daher vorausschauend an. Mit Block auf die nächsten Punkte: Ihr setzt euch vorab ein bestimmtes Ziel. Um es zu erreichen, wird Vorarbeit nötig sein. Die Verantwortung übernimmt jeder für sich selbst. Ergo, es wird daheim geübt.

Kommuniziert an dieser Stelle unbedingt auch, woran ihr beim nächsten Treffen arbeiten werdet. Es muss jedem Bandmitglied klar sein. Auch muss jeder damit einverstanden sein. Idealerweise haltet ihr eure Zielsetzung schriftlich fest. So geht im Alltag nichts unter. Zugleich könnt ihr eure Fortschritte der einzelnen Bandproben tracken. Bei Bedarf lassen sich die Ziele außerdem einfach anpassen.

2. Plant eure Proben smart

Um ein Ziel in der und über die Bandprobe hinaus zu erreichen, muss es zunächst definiert werden. Doch wann ist ein Ziel eigentlich ein Ziel? Es sollte spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminierbar sein. Kurz, es erfüllt die Kriterien der SMART-Formel nach George T. Doran.

Einen Punkt gibt es jedoch, den ihr mit Vorsicht genießen solltet: den Realismus. Er kann eure Motivation untergraben. Ein Beispiel:

Ein realistisches Ziel wäre für euch vielleicht, bis zum Ende des Jahres einen Song im Tonstudio aufzunehmen. Fürs Einstudieren bleiben zum Beispiel noch sechs Monate Zeit.

Dieses Ziel mag realistisch sein, doch motiviert es euch bis ins Mark? Wäre es nicht ein größerer Ansporn, sich die doppelte oder vielleicht sogar fünffache Anzahl an Songs vorzunehmen?

Überlegt euch daher gemeinsam smarte Ziele für jede Bandprobe. Gemäß der bewährten Formel wäre das zum Beispiel:

  • Einen zusätzlichen Song fürs Tonstudio zu schreiben. (spezifisch und messbar)
  • Jeder ist damit einverstanden und kann sich mit dem Ziel identifizieren. (akzeptiert)
  • Aus Erfahrung wisst ihr, dass ihr einen Song schreiben könnt. (realistisch)
  • Der Zeitraum ist klar. Das Tonstudio besucht ihr am Tag X. (terminierbar)

Und für die Motivation?

  • Ihr könntet euch vornehmen, euren bis dato (gefühlt) besten Song zu schreiben.
  • Vielleicht soll es auch eure mit Abstand längste Nummer werden – oder doch ein ungewöhnlich knackiger Hit.

3. Jeder bereitet sich auf die Probe vor

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein: Wir kommen vorbereitet in die Bandprobe. Das spart nicht nur kostbare Zeit, sondern auch wertvolle Nerven. Denn: Ist die Hälfte der Truppe top vorbereitet und die andere überhaupt nicht, sorgt das für Unmut. Zurecht.

Plant daher genügend Vorlaufzeit zwischen den einzelnen Proben ein. Ihr wisst, dass einige Bandmitglieder auf beruflichen oder familiären Gründen derzeit andere Prioritäten haben? In diesem Fall könnt ihr die Zeiten zwischen zwei Proben ausdehnen. Möglich ist natürlich auch, nicht in der kompletten Besetzung zu üben. Häufig ist das sogar die effizientere Option.

4. Mut zur Lücke: Arbeitet in Kleingruppen

Bass und Schlagzeug, Lead-Gesang und Background, Solo- und Rhythmus-Gitarre: In einer Band bilden diese Paare oft kleine Einheiten im großen Ganzen. Daher bietet es sich an, auch einmal separat zu proben. Möglich ist so etwa, dass sich die Männer und Frauen der Rhythmusfraktion auch ohne die restlichen Bandmitglieder treffen. So können sie in Ruhe an ihren Parts arbeiten. Gleiches gilt für die anderen Einheiten. Überlegt euch:

  • Wie könnt ihr das Zusammenspiel zwischen zwei Parteien verbessern, damit ihr als komplette Band profitiert?
  • Groovt die Rhythmusfraktion schon und ergänzen sich die Gitarren beim genauen Hinhören?
  • Wie sieht es mit dem Gesang aus?

Anschließend setzt ihr das Ganze wieder zusammen. Es ist wie bei einem Puzzle: Greifen die einzelnen Teile perfekt ineinander, stimmt nach einiger Zeit auch das Gesamtbild.

5. Feiert die Arbeit, feiert die Spiele!

In einer Band arbeitet ihr in der Regel auf langfristige Ziele hin. Das ist fordernd und funktioniert nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Gleichzeitig darf das Bandleben nie nur aus dem Blick auf die Zukunft bestehen. Letztlich sind es nämlich die zwischenmenschlichen Beziehungen, die den Unterschied machen. Fokussiert euch daher auf eure Ziele, aber gönnt euch auch Mußestunden. Seid mit vollem Einsatz bei der Sache. Beim Arbeiten und beim Spielen.

Was hierbei besonders wichtig ist: Konsequenz. Während der Probe wird geprobt. Plant anschließend genug Zeit ein, um regelmäßig entspannt zusammenzusitzen. Ihr müsst nicht die komplette Setlist bei jedem Treffen durchrocken. Weniger ist in diesem Fall mehr – es kommt beim gemeinsamen Musizieren mindestens genauso auf das Wie an.

Übrigens: Produktiv zu arbeiten und dabei zu spielen, das ist die Königsdisziplin. Wie könnte die Meisterklasse beim Bandproben für euch aussehen?

 

Hier findet ihr allgemeine Tipps zum Thema Üben!

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