×

Faire Veträge gefordert

Indies unterzeichnen "Fair Digital Deals Declaration"

News von Markus Biedermann
veröffentlicht am 16.07.2014

vut fair digital deals declaration

Indies unterzeichnen "Fair Digital Deals Declaration"

Gruppenbild VUT-Vorstand. © Jonas Beck, Quelle: VUT

Weltweit unterschreiben Indie-Labels heute am 16. Juli die sogenannte "Fair Digital Deals Declaration". Das Dokument fordert mehr Transparenz und Fairness bei Deals zwischen Label und Künstler im digitalen Musikbusiness.

Insgesamt unterschreiben mehr als 700 unabhängige Plattenfirmen aus 23 Ländern, darunter bekannte Namen wie XL, Beggars Group, Domino und Sub Pop die "Fair Digital Deals Declaration", die vom Worldwide Independent Network (WIN) vorangetrieben wurde.

Zu den Unterzeichnern zählen auch die meisten Mitglieder des VUT, von dessen Seite aus es zur Erklärung heißt: "Mit der Unterzeichnung verpflichten sich unabhängige Musikunternehmen, wie beispielsweise Labels, Verlage und Vertriebe, dazu, ihren Künstlerinnen und Künstlern faire Verträge sowie eine gerechte Bezahlung für die Verwertung von digitalen Musikwerken zu bieten".

Mehr Transparenz herstellen

So soll von Seiten der Labels zum Beispiel sichergestellt sein, dass Artists künftig eindeutig erkennen können, welchen Anteil Downloads und Streams bei ihren Lizenzabrechnungen einnehmen. Ebenso wolle man verstärkt Künstler unterstützen, die sich gegen eine unautorisierte Verwendung ihrer Musik richten. Insbesondere wolle man auch erreichen, dass der einzelne Künstler auch an digitalen Einnahmen der Labels beteiligt werde, wenn sich der Deal auf den Gesamtkatalog bezieht. Besonders bei den Major-Labels, die pauschale Abschläge im Rahmen ihrer Deals mit Downloadportalen und Streamingportalen vereinbaren, ist das bisher nicht der Fall.

Alison Wenham, Vorsitzende des WIN, wendet sich deshalb auch an weitere Unternehmen: "Wir laden alle Firmen ein, ob Majors oder Indies, dazu ein, sich den bisherigen Unterzeichnern anzuschließen und der bisherigen Praxis ein Ende zu bereiten, dass den Künstlern, ohne die wir gar kein Business hätten, Einnahmen vorenthalten werden".

Aktueller Streit um Konditionen beim Streaming-Angebot von Youtube

Die "Fair Digital Deals Declaration" kommt just zu einer Zeit, in der Unmut über ein neues Streaming-Angebot von Youtube und die zugehörigen Verträge herrscht. Über diese Auseinandersetzung zwischen Youtube und den Indies spach Backstage PRO in einem ausführlichen Interview mit Fritz Krings (stellvertretender Vorsitzender des Verbands unabhängiger Musikunternehmen e.V.).

Unternehmen

Backstage PRO

Das Profinetzwerk für die Musikszene

Ähnliche Themen

Verschmähtes Geschenk von U2: Marketing-Fehlschlag deckt gewandeltes Konsumverhalten auf

Bye bye, Music Library

Verschmähtes Geschenk von U2: Marketing-Fehlschlag deckt gewandeltes Konsumverhalten auf

veröffentlicht am 16.09.2014   11

Stefan Teubner von der iMusician Digital AG über neue Wege der Musikverwertung

"Künstler müssen ganz anders agieren als früher"

Stefan Teubner von der iMusician Digital AG über neue Wege der Musikverwertung

veröffentlicht am 24.07.2014

Fritz Krings vom VUT darüber, worum es den Indies im Streitfall Youtube wirklich geht

"Die Mafia macht das nicht anders"

Fritz Krings vom VUT darüber, worum es den Indies im Streitfall Youtube wirklich geht

veröffentlicht am 10.07.2014   4

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!