Zum Schaden der Verbraucher?
Kritik an FEAT, der Initiative für einen fairen Ticketzweitmarkt, durch ebay-Unternehmen StubHub
Ticketing. © MKB
StubHub gibt an, dass eine stärkere Regulierung des Ticketzweitmarktes seitens FEAT in letzter Konsequenz den Konsumentinnen und Konsumenten schade. Die Initiative solle ihre Bemühungen stattdessen auf den primären Ticketmarkt konzentrieren.
Laut Wayne Grierson, Managing Director der Nord-EMEA-Abteilung bei Stubhub, sei es nicht von Vorteil, die Wiederverkaufspreise einzuschränken. Dies würde lediglich dazu führen, dass profitorientierte bzw. gewerbliche Ticketweiterverkäufer auf weniger gut zu kontrollierende Plattformen wie etwa Social Media ausweichen würden.
Verbraucherrechte
FEAT soll nach Ansichts Griersons vornehmlich den offizellen Ticketmarkt ins Auge fassen und regulieren. So hätten Fans ein Recht, nachvollziehen zu können, wann welche Tickets zu welchen Preisen ausgegeben werden – und wie diese Preise mitunter durch erhöhte Nachfrage fluktuieren können.
Grierson verweist auf Zahlen aus New York, laut denen durchschnittlich 54% der Veranstaltungstickets niemals auf den öffentlichen Markt ausgegeben, sondern von Promotern und Ticket(erst)verkäufern zurückgehalten werden.
Das jüngste Urteil der britischen Wettbewerbsaufsicht hingegen, das u.a. mehr Transparenz für die Kunden von Ticketzweitanbietern vorschreibt, begrüßt Grierson hingegen: "In den letzten Wochen konnten wir in England sehen, was für positive Effekte Bestimmungen und Regularien auf den Zweitmarkt haben können."
Ein faires Ökosystem
Scumeck Sabottka, einer der Leiter von FEAT und Geschäftsführer bei MCT, veröffentlichte daraufhin ein Statement, in dem er die Notwendigkeit sicherer und transparenter Reseller-Plattformen für Verbraucher hervorhob. Der kontrollierte Weiterverkauf ist laut Sabottka zweifellos etwas positives – nicht jedoch die häufig damit verbundenen Preisaufschläge.
Sabottka stellt die Frage, wieso es erst den Beschluss der Wettbewerbsaufsicht brauchte, bis StubHub den Kunden detaillierte Informationen über die über die Plattform gekauften Tickets preisgab. Sein Statement schließt mit der Aufforderung, dass StubHub – wie auch andere Ticketzweithändler – für ein verbraucherfreundliches Ticketing-Ökosystem zusammenarbeiten sollen.
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