Ein Schlag für das Frankfurter Nachtleben
Pacht nicht verlängert: Das Frankfurter Spritzehaus muss nach 41 Jahren schließen
clubsterben liveszene frankfurt
Die Ankündigung, dass die Musik- und Szene-Kneipe Spritzehaus schließen muss, veröffentlicht Betreiber Christoph Grote via Facebook. Fast 500 mal wurde der Post zum jetzigen Zeitpunkt geteilt.
Zahlreiche User – Gäste wie Musiker – bekunden in den Kommentaren ihren Unmut über die Schließung und verdeutlichen, dass die Kneipe ein Stammpublikum und einen festen Platz im Frankfurter Nachtleben hat.
Auch das Backstage PRO-Profil des Spritzehauses zeigt, dass die Musikkneipe eine Insitution in Frankfurt darstellte: "Einer (wenn nicht DER) letzte echte Frankfurter Live-Rock-Schuppen mit Ecken und Kanten. Erdig aber gut", heißt es dort. Auch die freundliche Atmosphäre der Location wird häufig hervorgehoben.
Chance für Newcomer
Das Spritzehaus bietet als letzte Musik-Kneipe des Viertels regelmäßig Konzerte, auch eine Jam-Session findet hier jeden Dienstag statt – das alles bei freiem Eintritt. Die Kneipe finanziert sich vor allem über die Getränkeverkäufe.
Die Möglichkeit, sich ungezwungen Konzerte anzuschauen, lockte bisher viele Gäste ins Spritzehaus. Musiker und Musikerinnen schätzten die Location vor allem für die Möglichkeit, als noch junge Band vor Live-Publikum auftreten zu können – in einer Stadt wie Frankfurt am Main durchaus keine einfache Aufgabe.
Ungewisse Zukunft
Ob das Spritzehaus eine Zukunft hat – vielleicht in einer anderen Location – ist derzeit noch ungewiss. Fest steht lediglich, dass die Kneipe Ende Dezember ihren Betrieb in der Großen Rittergasse einstellen muss. Welche Pläne der Vermieter mit dem Grundstück verfolgt, ist ebenfalls nicht klar.
Betreiber Grote zeigt sich auf Facebook versöhnlich: Trotz seiner Trauer gibt er an, die letzten Monate mit einem großartigen Live-Programm und zahlreichen, aus dem Spritzehaus bekannten, Bands bereichern zu wollen.
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Locations
Spritzehaus
Große Rittergasse 41-43, 60594 Frankfurt am Main
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