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Überraschende Umstrukturierung

Pitchfork soll zukünftig in das Männermagazin GQ integriert werden

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 23.01.2024

pitchfork musikbusiness

Pitchfork soll zukünftig in das Männermagazin GQ integriert werden

© Pitchfork

Wie der Verlag Condé Nast, der die 1996 gegründete Musikwebseite im Jahr 2015 übernommen hat, seinen Mitarbeitenden mitgeteilt hat, soll das Pitchfork-Team zukünftig in die GQ-Organisation integriert werden. Diese ist für die Veröffentlichung des Männermagazins "Gentlemen's Quarterly" zuständig.

Pitchfork wurde vor inzwischen fast 30 Jahren durch den Musikfan Ryan Schreiber ins Leben gerufen. Schwerpunkt der Musikberichterstattung von Pitchfork war Musik jenseits des Mainstream. Vor allem für Fans des boomenden US-Indie-Rocks der 2000er war Pitchfork die primäre Anlaufstelle.

Seit Jahrzehnten veröffentlicht die Webseite täglich Beiträge und legt seinen Fokus dabei auf die Rezensionen musikalischer Neuveröffentlichungen. Inzwischen soll das Magazin mehr als 1,3 Millionen Personen pro Monat besucht werden.

Ein Schritt zur Kostensenkung?

Bereits im vergangenen November hatte Roger Lynch, CEO von Condé Nast, bekannt gegeben, dass das Unternehmen vorhabe, etwa 5 Prozent seiner Belegschaft (etwa 300 Personen) zu entlassen und andere Schritte zur Kostensenkung zu übernehmen. 

Ein weiterer Schritt scheint dabei die Veröffentlichung von Pitchfork-Beiträgen als Teil des GQ-Magazins zu sein.

Bei GQ handelt es sich um ein Edel-Männermagazin, das auch in Deutschland erscheint und sich unter anderem mit den Themen Mode, Kultur und Livestyle beschäftigt. Will Welch, der 2018 die Chefredaktion übernahm, startete seine Karriere als Musikjournalist bei The Fader.

Die Entscheidung zur Umstrukturierung von Pitchfork wurde nun in einer Mitteilung von Anna Wintour bekannt gegeben. Wintour ist neben ihrem Engagement bei der Vogue auch als Content-Beauftragte bei Condé Nast tätig. 

"Der beste Weg nach vorne"

In der Memo, die sich zunächst nur an den engen Kreis der Mitarbeitenden richtet aber inzwischen auch auf X veröffentlicht worden ist, heißt es, die Entscheidung sei nach einer sorgfältigen Bewertung der Leistung von Pitchfork getroffen worden.

Wintour betont, das Unternehmen sei davon überzeugt, es handele sich dabei um den besten Weg nach vorne für die Marke und ermögliche dieser, dass ihre Musikberichterstattung weiterhin florieren könne. 

Sowohl Pitchfork als auch GQ haben laut Wintour einzigartige und wertvolle Herangehensweisen an den Musikjournalismus. Pitchfork freue sich auf die neuen gemeinsamen Möglichkeiten. 

Veränderungen im Team

Dennoch geht aus der Mitteilung auch hervor, dass im Rahmen der Umstrukturierung Pitchforks einige Mitarbeitende das Unternehmen verlassen werden. Unter diesen befindet sich auch Chefredakteurin Puja Patel, der Wintour in ihrer Mitteilung ein paar Worte widmet:

"Sie war eine wunderbare Kollegin und Verfechterin der Marke, und ich bin ihr und dem Team für die vielen Beiträge dankbar."

Zu den Entlassenen Mitarbeitenden gehört unter anderem Redakteurin Jill Mapes, die sich inzwischen mit einem ironischen Unterton über X geäußert hat:

"Nach fast 8 Jahren haben mich die Massenentlassungen erwischt. Ich bin froh, dass wir die Zeit damit verbracht haben, die Firma zu einem weniger männlichen Ort zu machen, nur damit GQ am Ende das Ruder übernimmt."

Die Zukunft von Pitchfork

Die Entscheidung Pitchfork-Beiträge als Teil von GQ zu veröffentlichen sei dabei geschäftlicher Natur, da das Werbeumfeld dieser Marke, stärker sei, wie der RollingStone berichtet

Da mit der Umstrukturierung auch zahlreiche Entlassungen verbunden sind, stellt sich die Frage, ob Pitchfork langfristig noch eine Zukunft hat, obwohl die eigene Website vorerst bestehen bleiben soll.

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