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Düstere Aussichten

Steht der Traditions-Gitarrenbauer Gibson vor dem Bankrott?

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 19.02.2018

gibson musikmarkt

Steht der Traditions-Gitarrenbauer Gibson vor dem Bankrott?

© Sigfrid Lundberg auf Flickr (https://flic.kr/p/kEYSsf) / Lizenz: CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

Der US-amerikanische Gitarrenbauer Gibson steht vor schwerwiegenden finanziellen Problemen. Obwohl das Unternehmen jährliche Umsätze von über einer Milliarde Dollar vorweisen kann, sind die Aussichten für das laufende Jahr 2018 düster.

Wie die Nashville Post berichtet, steht das Traditionsunternehmen Gibson womöglich kurz vor dem Bankrott.

Chief Financial Officer (CFO) Bill Lawrence hat seine Position nach weniger als einem Jahr wieder aufgegeben, sechs Monate bevor der Gitarrenbauer eine Schuldverschreibung in Höhe von 375 Millionen Dollar zurückzahlen muss. Sollte diese Zahlung nicht bis zum 23. Juli 2018 geleistet werden, wird ein weiterer Kredit in Höhe von 145 Millionen Dollar sofort fällig.

Refinanzierung möglich?

Einige Tage nach dem Bericht der Nashville Post veröffentlichte Gibson eine Pressemitteilung, in der man versucht, zu beruhigen. So hieß es, das Unternehmen sei allen Verpflichtungen gegenüber seinen Schuldnern nachgekommen. Ein neuer Kredit, der derzeit ausgearbeitet wird, soll die fälligen Schuldverschreibungen ersetzen.

Weiter lässt Gibson verlauten, man optimiere derzeit die Unternehmensstruktur. Hauptaugenmerk soll in Zukunft sowohl auf dem Pro-Audio-Segment als auch der traditionellen Instrumentensparte liegen, während finanziell nicht erfolgreiche Produkte und Sparten verkauft werden sollen. 

Zudem befindet sich Gibson gerade dabei, Grundstücke und Immobilien zu verkaufen. Diese Maßnahmen sollen es dem Unternehmen ermöglichen, die Schulden im Zuge des regulären Betriebes zu refinanzieren. 

Strukturelle Probleme

Laut der Nashville Post ist eine Refinanzierung der Schulden durch das laufende Geschäft unwahrscheinlich. Auch der Verkauf von Immobilien dürfte dem Gitarrenbauer lediglich eine kurze Ruhepause ermöglichen.

Kevin Cassidy vom Investor-Service der Rating-Agentur Moodys gibt an, dass eine grundlegende Restrukturierung von Gibson unumgänglich sei. Trotz eines stabilen und nachhaltigen Kern-Geschäfts werde das Unternehmen durch Bilanz- und operationelle Probleme geplagt.

Gibson wurde bereits 1902 gegründet. In den 50ern stellte man mit der Les Paul eine der ikonischsten Gitarren aller Zeiten vor; auch die spezielle Form der Gibson SG hat heutzutage Kultstatus erreicht.

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