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Innovation in der Eventbranche

Umweltfreundliche Konzerte beim Pilotprojekt "Labor Tempelhof"

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 08.09.2022

labor tempelhof die Ärzte konzertorganisation

Umweltfreundliche Konzerte beim Pilotprojekt "Labor Tempelhof"

Die Ärzte beim Projekt Tempelhof (2022). © joergsteinmetz.com

Bei Konzerten oder Festivals entsteht oft viel Müll, was der Umwelt schadet. Das Pilotprojekt Labor Tempelhof will dem entgegenwirken: Auf Basis des Cradle to Cradle (C2C)-Ansatzes sollen Konzerte umweltfreundlicher gestaltet werden. Erste Testkonzerte mit den Toten Hosen und Die Ärzte wurden bereits durchgeführt.

Das Labor Tempelhof ist ein Versuch, Konzerte umweltfreundlicher zu gestalten. Im Rahmen von vier Konzerten der Bands Die Ärzte und Die Toten Hosen wurde erstmalig versucht, passende Bedingungen für eine Cradle to Cradle-Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

Cradle to Cradle ("Von der Wiege zur Wiege") steht für eine durchgängige Kreislaufwirtschaft, also quasi ein Kreislaufsystem ohne Müll. So soll sowohl der Klima- als auch der Ressourcenschutz gewährleistet werden. 

Innovativer Ansatz

Sämtliche Produkte und Prozesse wurden mit Hilfe von C2C-Innovationen optimiert. Es wurden unter anderem Humus-Toiletten oder kompostierbare Shirts erstellt. Zudem setzten die Veranstalter auf Ökostrom. Es wurden außerdem die "bestmöglichen ökologischen Alternativen" für Dinge gefunden, die sich nicht mit dem C2C-Ansatz umsetzen ließen.

Die Konzerte fanden im August auf dem Tempelhofer Feld statt. Initiiert wurde das Projekt unter anderem von der Cradle to Cradle NGO und dem Konzertveranstalter Loft Concerts GmbH. Ziel des Projektes ist es, dass Großveranstaltungen mit positiven Auswirkungen für Mensch und Umwelt zum Standard werden.

Nachhaltig und Umweltschonend

Das Labor Tempelhof soll weiter zeigen, dass Nachhaltigkeit und das Schonen der Ressourcen nicht unmöglich sind und bereits jetzt mit vorhandenen Innovationen sowohl bei Veranstaltungen als auch in anderen Sektoren möglich sind. Events sollen so zukünftig nicht mehr auf Kosten der Natur stattfinden. Auf der Website heißt es dazu:

"Ziel ist es zu zeigen, wie bereits heute vorhandene Cradle to Cradle-Lösungen zu einer Kreislaufwirtschaft führen können, die ökonomische, ökologische und soziale Mehrwerte für die gesamte Gesellschaft bietet"

Dafür wurden möglichst klima- und ressourcenschonende Produkte, Prozesse sowie Innovationen umgesetzt, getestet und auf ihre Skalierbarkeit, d.h. ihre Durchführbarkeit bei Veranstaltungen unterschiedlicher Größe, geprüft.

Die Zukunftslösung für Konzerte?

Das Konzept beinhaltet dabei verschiedene Maßnahmen, deren Ergebnisse im November 2022 als mehrsprachiges digitales Guidebook veröffentlicht werden sollen. Darauf sollen dann Veranstaltende weltweit zugreifen können, um es als Blueprint für zukünftige Veranstaltungen zu benutzen, fortzuführen und zu verbessern.

Zudem soll die Wirkung des Projekts auf dessen Webseite laufend ergänzt werden. Für die Ärzte, die zwei der vier Konzerte im Rahmen von Labor Tempelhof spielten, liegt der Sinn des Projektes klar darin, einen Wandel zu bewirken: 

"Wir wollen versuchen, uns bei unseren Veranstaltungen so klimapositiv und nachhaltig zu verhalten, wie wir es von der Bühne herab predigen. Wir sind bereit, dafür Opfer zu bringen und wissen, dass wir viel verlangen, wenn wir Euch da mit ins Boot holen, aber ohne Euch geht es nicht. Wir müssen den Willen zur Veränderung gemeinsam demonstrieren!"

Auch die Toten Hosen, die die anderen beiden Konzerte des Pilotprojekts musikalisch begleiteten, loben das Projekt: Was im ersten Moment "für uns alle etwas ungewohnt sein" könnte, sei doch ein wichtiges Leuchtturmprojekt, das etwas "Zukunftsweisendes für den Konzertbereich" anstößt. 

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