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Viertes Wachstumsjahr in Folge

BVMI: Deutscher Musikmarkt knackt 2022 erstmals seit 20 Jahren wieder zwei Milliarden Marke

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.04.2023

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BVMI: Deutscher Musikmarkt knackt 2022 erstmals seit 20 Jahren wieder zwei Milliarden Marke

Umsatzentwicklung der deutschen Musikindustrie 1984-2022 (in Euro). © BVMI

Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) stellt die neuste Ausgabe seines Jahrbuchs "Musikindustrie in Zahlen" vor. Demnach ist der deutsche Musikmarkt 2022 um 6,1 Prozent gewachsen und knackt erstmals seit 20 Jahren wieder die 2 Milliarden Euro-Marke.

Laut dem neuen BVMI-Report "Musikindustrie in Zahlen" (PDF) setzte die deutsche Musikindustrie mit den Verkäufen von CDs, Vinyl-LPs, Downloads und Streaming-Erlösen 2022 insgesamt 2,07 Milliarden Euro um. Erstmals seit zwanzig Jahren überschreitet der hiesige Musikmarkt damit  wieder die Marke von zwei Milliarden Euro (2002: 2,21 Mrd. €). 

Obwohl die Wachstumsrate von 2021 auf 2022 mit 6,1 Prozent unter der Wachstumsrate von 2020/2021 liegt (10%), verzeichnet der BVMI 2022 doch das vierte Wachstumsjahr des deutschen Musikmarktes in Folge.   

Audio-Streaming als stärkstes Marktsegment 

Auch wenn die Umsätze 2022 ähnliche Höhen erreichten wie zuletzt 2002, ist dennoch ein deutlicher Unterschied in der Art des Musikkonsums zu erkennen: Insgesamt wurden 80,3 Prozent der Einnahmen 2022 im Online-Segment erzielt, davon allein 73,3 Prozent im Bereich Online-Streaming. Im 5-Jahres-Vergleich haben sich die Streaming-Einnahmen damit mehr als verdoppelt.

Mit 1,5 Milliarden Euro betrug der Anteil des Audiostreaming am Gesamtumsatz 2022 nahezu 75 Prozent, währen der Anteil der physischen Umsätze am Gesamtumsatz bei 19,7 Prozent lag – 11,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Damit haben sich die Einnahmen im physischen Bereich im 6-Jahres-Vergleich halbiert, innerhalb der letzten zehn Jahre sind sie sogar um fast zwei Drittel gesunken. 

CD bleibt weiterhin zweitwichtigster Umsatzträger 

Die CD blieb mit einem Marktanteil von 12,9 Prozent und trotz Rückgang weiterhin der zweitwichtigste Umsatzträger.  Der drittwichtigste Umsatzträger sind mit 124 Millionen Euro Einnahmen und 6 Prozent Umsatzanteil Vinyl-LPs.

Im Vergleich zu 2013 haben sich die Vinyl-Umsätze mehr als vervierfacht. Allerdings fiel das Wachstum mit 5,1 Prozent von 2021 auf 2022 deutlich geringer aus als 2020 auf 2021, wo es noch bei 20,1 Prozent lag. 2021 wurde erstmals seit Anfang der 1990er-Jahre wieder ein dreistelliger Millionenbetrag mit Vinyl erreicht.

Gemeinsam erzielten CDs und Vinyl-LPs 2022 einen Umsatz von 392 Millionen Euro und bilden mit 18,9 Prozent den größten Teil der physischen Tonträger. Musikkassetten konnten 2022 einen Umsatz von immerhin einer Million Euro verzeichnen – 17,4 Prozent mehr als im Vorjahr, wenngleich sich das Wachstum auf sehr niedrigem Niveau abspielt. 

Optimistischer Blick in die Zukunft 

In Prognosen aus den Vororjahren wurde bereits von Marktexpert/innen erwartet, dass der Branchenumsatz 2022 die 2-Milliarden-Euro-Marke knacken würd. In Schritten von jährlich etwa 100 Millionen Euro soll der Umsatz bis 2025 auf 2,4 Milliarden Euro ansteigen. Die Streaming-Erlöse sollen sich im Jahr 2025 auf 2,1 Milliarden Euro belaufen. 

Den vollständigen Bericht "Musikindustrie in Zahlen" des BVMI findet ihr hier als PDF.

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