Anhaltendes Wachstum
Deutscher Musikmarkt wächst auch 2023 um mehr als 6 Prozent
bvmi musikmarkt streaming vinyl
Die Umsatzanteile des Musikmarkts 2023. © Bundesverband Musikindustrie e.V.; GfK Entertainment
Der deutsche Musikmarkt erzielte 2023 nach Berechnungen des BVMI einen Gesamtumsatz von 2,2 Milliarden Euro nach 2,07 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Streaming-Umsatz stieg auf absolut 1,8 Milliarden Euro, ein Wachstum von 7,9 Prozent.
Stagnation bei physischen Tonträgern
Der mit physischen Tonträgern erzielte Umsatz blieb mit 409 Millionen Euro fast konstant. Das geringe Wachstum von 0,1 Prozent bedeutete dennoch das erste Wachstum des Umsatzes mit physischen Tonträgern seit Ewigkeiten. Möglicherweise sind die stark gestiegenen Preise für Vinyl die Ursache.
Dennoch macht der Umsatz mit physischen Tonträgern nur einen Bruchteil des Umsatzes vergangener Jahrzehnte aus. Noch 2014 erzielten die deutschen Labels mit Tonträgern einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.
Ebenfalls ungefähr konstant blieben die Einnahmen durch GVL-Leistungsschutzrechte mit 236 Millionen Euro.
Gesamtumsatz aus Musikverkauf, Synchronisation und Leistungsschutzrechten 2014-2023, © Bundesverband Musikindustrie e.V.; GfK Entertainment
Die Übersicht über die einzelnen Genres zeigt Popmusik an erster Stelle mit einem Anteil von 24,3 Prozent. Dahinter folgt Hip-Hop (19,9 Prozent), der Rockmusik (17,3 Prozent) überflügelt hat. Neben Hip-Hop hat auch Dance-Musik stark an Bedeutung gewonnen (11,6 Prozent).
Der Anteil von 11 Prozent an Kinder- und Familienmusik zeigt die Bedeutung dieses oft unterschätzten Genres. Deutsch-Pop (4,2 Prozent) und Schlager (3,0 Prozent) haben überraschend geringe Anteile am Gesamtmarkt. Klassik und Jazz bewegen etwa auf ähnlichem Niveau (1,7 Prozent und 1,5 Prozent).
Umsatzanteile der einzelnen Repertoirsegmente 2023, © GfK Entertainment
Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI kommentiert die Zahlen wie folgt:
"Der Branchenumsatz ist 2023 erneut deutlich gewachsen, dabei ist die Relevanz des Audio-Streamings unverändert hoch. Fakt ist: Das Streaming-Geschäft verhilft der Branche seit einigen Jahren wieder zu signifikantem Wachstum, von dem Labels wie auch Künstlerinnen und Künstler profitieren. Gerade weil wir uns nun im Umfeld des zunehmenden Einsatzes von KI mitten in der nächsten Evolutionsstufe befinden, ist es zentral, dass wir gemeinsam als Branche dafür sorgen, dass menschliche Kreativität auch in Zukunft Kern und Maßstab unseres Schaffens bleibt. Das gelingt nur, wenn alle Branchenakteur:innen, Kreative und ihre Partner:innen auf Unternehmensseite, an einem Strang ziehen."
Ähnliche Themen
Positives Bild – mit Einschränkungen
Zahlungen an Musiker haben sich verdoppelt, aber Investitionen sinken
veröffentlicht am 15.03.2024 8
Einstimmig
Florian Drücke für weitere drei Jahre zum BVMI-Vorstandsvorsitzenden gewählt
veröffentlicht am 16.11.2023
Wachstum bei Streaming und Vinyl
Halbjahresbilanz des BVMI 2023: Musikindustrie in Deutschland entwickelt sich "solide"
veröffentlicht am 19.07.2023
Viertes Wachstumsjahr in Folge
BVMI: Deutscher Musikmarkt knackt 2022 erstmals seit 20 Jahren wieder zwei Milliarden Marke
veröffentlicht am 24.04.2023