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Shirts, Buttons, Aufkleber und Co.

Die besten Tipps, damit euer Band-Merchandise richtig rockt

Tipps für Musiker und Bands von Christian Ruhm
veröffentlicht am 06.07.2015

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Die besten Tipps, damit euer Band-Merchandise richtig rockt

Der Merch-Stand beim Maifeld Derby Festival. © MKB 2014 (Markus Biedermann)

Als Band oder Künstler möchte man seine Fans eng an sich binden. Fanartikel bzw. Merchandise-Artikel können dazu beitragen und eignen sich auch dazu, den Bekanntheitsgrad weiter zu steigern.

  • Was tun, wenn ein bisschen Geld übrig ist und man dies in Merch investieren will?
  • Was sollte man auf jeden Fall als Band haben und was muss nicht unbedingt im Programm sein?
  • Was geht momentan als Werbematerial so über die Merch-Stände der Bands und Künstler?
  • Was sollte zur Grundausstattung des Bandmerchandise gehören und über welche Wege bringt man's am besten an seine Fans?

Unser Autor Christian Ruhm liefert mit seiner Firma seit über zehn Jahren alles rund ums Merchandise an Bands, Labels, Veranstalter und andere. Mit dieser Erfahrung hat er die besten Tipps zum Thema für euch zusammengefasst:

Der Klassiker: Bandshirts

Shirts sind auf jeden Fall jener Merchandise-Artikel, mit dem sich auch ein bisschen Geld für die Bandkasse verdienen lässt und der gleichzeitig ein super Werbeträger ist. Jede Band, die etwas auf sich hält, hat ein eigenes Shirt mit ihrem Bandlogo, das dann auf den Konzerten zum Verkauf angeboten wird.

Der große Vorteil bei Shirts ist die riesige wandelnde Werbefläche, die euch dabei zur Verfügung steht. Denn wenn das Shirt-Motiv grafisch und zielgruppengerecht gut gestaltet ist, ist es in jedem Fall ein Hingucker und die Leute fragen eventuell den Träger, welche Band das sei oder wo er das Shirt gekauft habe. Euer Fan, der das Shirt trägt, wird natürlich voller Inbrunst erzählen, woher das Shirt stammt und welch eine geniale Band ihr seid. Eventuell kann er den Interessenten sogar durch das Gespräch überreden, sich eure Mucke im Netz anzuhören oder mit auf ein Konzert von euch zu gehen.

Textildrucktechniken: Traditionell werden Shirts vor allem im Siebdruck bedruckt. Dieses Verfahren eignet sich am Besten für Auflagen ab 30-50 Stück. Aber es kommen auch so genannte Textiltransfers zur Anwendung, die qualitativ besser sind als viele glauben. Dieses Verfahren eignet sich bereits für ganz kleine Auflagen ab einem Stück und findet vor allem Anwendung beim Bedrucken von Caps. Und zu guter Letzt gibt es seit ein paar Jahren auch noch die sogenannte Digitaldirektdrucktechnik, die sich ebenfalls für kleine Auflagen zwischen 5 und 10 Stück eignet.

Der Winzling: Buttons

Buttons waren vor allem zu Zeiten der Punk-Bewegung extrem "in". Danach interessierte der Winzling unter den Werbeartikeln lange Zeit niemanden mehr, bis er vor einigen Jahren wieder aus der Versenkung auftauchte und Bands und Künstler ihn wieder als Merchandise-Artikel für sich entdeckten.

Die Werbefläche ist bei diesem Artikel nicht so groß, also ist der Werbefaktor hier auch nicht so hoch. Buttons sind daher eigentlich sogenannte Goodies, die man nicht unbedingt verkaufen, sondern am besten zu einem gekauften Shirt oder CD mit dazu geben sollte. Das erhöht meist auch den Kaufanreiz der Fans und verfehlt seine Wirkung bei ihnen auf keinen Fall.

Druckverfahren und Herstellung:  Buttons werden in kleineren Stückzahlen meist im Digitaldruck hergestellt, d.h. das Motiv wird auf Papier im Digitaldruck gedruckt (bei größeren Stückzahlen im Offsetdruck), nach dem Druck kreisrund ausgestanzt und dann mit den Metallrohlingen des Buttons und einer Schutzfolie mittels einer Handpresse miteinander verpresst.

Der Instinkthafte: Aufkleber

Aufkleber sind eine sehr sinnvolle Investition, da diese bestens als Werbeträger geeignet sind. Denn irgendwie ist es scheinbar ein menschlicher Urinstinkt, dass jeder Aufkleber wirklich auch irgendwohin geklebt werden muss. Und der Klebende will ja auch jedem zeigen: "Schau her, das ist meine Einstellung und diese Band oder Künstler finde ich geil". Man sollte bei Aufklebern ebenso verfahren wie bei den Buttons, diese also eher als Goodies benutzen anstatt zum regulären Verkauf.

Druckverfahren: Die sogenannten "Sticker für Außenwerbung" wurden ursprünglich meist ganz klassisch im Siebdruck hergestellt. Da dieses Verfahren allerdings sehr kostenintensiv ist und sich erst ab hohen Auflagen lohnt, gibt es seit Jahren auch die Möglichkeit, Aufkleber im Offset- und im Digitaldruck herzustellen, die durch ein spezielles Verfahren auch über einen längeren Zeitraum outdoorfähig sind. Hierdurch sinkt der Herstellungspreis enorm. Übrigens steht der Digitaldruck dem Offsetdruck mittlerweile qualitativ kaum noch in etwas nach.

Die Anderen: konzeptionelle Experimente

Man sollte mit eigenen Ideen für Werbeartikel experimentieren: Eiskratzer scheinen z.B. nicht gerade geeignete Werbeartikel zu sein, es sei denn, sie passen zum Konzept: Nennt ihr euch "Eiszeit", dann wären Eiskratzer eben doch eine ganz witzige Idee. Oder was ist mit Frisbees, die während des Konzertes ins Publikum geworfen werden? Speziell für "Die Hard"-Fans empfehlen sich Plektren, die mit eurem Logo bedruckt sind.

Für coole Werbeaktionen eignet sich also prinzipiell alles, vom Feuerzeug über den Kugelschreiber bis hin zum besagten Eiskratzer, wenn es konzeptionell "passt"!

Der Verkauf: Merchstand, Bauchladen und Online-Shop

In diesem Sektor wurde schon so einiges ausprobiert. Was sich aber über die Jahre bewährt und durchgesetzt hat ist der "klassische Merchstand" auf dem Konzert, der dort auf keinen Fall fehlen darf. An diesem Stand solltet ihr eure Merchandise-Artikel gut in Szene setzen und als Blickfang auslegen/aufhängen. Wichtig ist, dass…

  1. …alles sichtbar mit Preisen ausgestattet ist und
  2. …euer Stand den ganzen Abend über besetzt ist!

Solltet ihr niemanden an der Hand haben, der den ganzen Abend über euren Merch verkaufen kann, dann gibt es – zumindest bei kleineren Konzerten – noch eine interessante Variante, bei der ihr selbst eure Artikel unter die Menschen bringen könnt: Einen "Bauchladen", mit dem ihr gleich nach eurem Gig durch das Publikum geht. Das klingt erstmal komisch, aber die Erfahrung zeigt, dass das ziemlich gut funktioniert, denn die Fans können so direkt angesprochen werden. Nicht selten kommen dadurch interessante Gespräche zustande, wie die Leute euer Konzert fanden usw., wodurch ihr auch eine engere Bindung zu euren Fans bekommt.

Natürlich sollte man auch versuchen, Merchandise über die eigene Website in einem "Onlineshop" zu verkaufen. Geeignete kostenlose Shopsysteme findet ihr z.B. bei randshop.com und xt-commerce.com.

Der Einkauf: Günstig aber gut

Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass man als Band über den Merchverkauf meist mehr Geld generieren kann als über CD-Verkäufe. Deshalb sollte man natürlich schauen, dass man so günstig wie möglich an die entsprechenden Artikel kommt.

Allerdings sollte man sich auch nicht von extrem billigen Artikeln und Angeboten blenden lassen und doch mal ab und zu ein bisschen tiefer in die Tasche greifen, um hochwertigere Artikel einzukaufen. Der Fan wird es euch danken, wenn z.B. das Shirt von seiner Lieblingsband nicht schon nach der zweiten Wäsche komplett unbrauchbar oder der Aufkleber auf dem Auto nach dem ersten Regen komplett runtergewaschen ist.

Euer Feedback

Welche Erfahrungen hast du mit Merchandise bereits machen können? Was verkauft sich bei deiner Band gut, worauf stehen die Leute? Welchen Flop gab's bei euch schon und was würdet ihr euch an Möglichkeiten noch wünschen?

Unternehmen

Bandstuff.de

günstiges Werbematerial für Eure Band

Merchandise in 69168 Wiesloch

Personen

Christian Ruhm

Gitarrist aus Rauenberg Gitarrist bei Seattle Sound Forge und bei Garden of Eden, Chef bei bignoisecommunity

Artists

Garden of Eden

Alternative Rock aus Wiesloch

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