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Große Herausforderungen

Joe Chialo über Ziele und Herausforderungen als neuer Kultursenator von Berlin

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.05.2023

kulturpolitik joe chialo

Joe Chialo über Ziele und Herausforderungen als neuer Kultursenator von Berlin

Joe Chialo (2023). © Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Als neuer Kultursenator für Berlin will Joe Chialo (CDU) sich insbesondere für Künstler/innen, für die Kulturwirtschaft und die Clubkultur der Stadt einsetzen. Im Interview mit dem rbb spricht Chialo nicht nur über seine Ziele, sondern auch über die finanziellen strukturellen Probleme, denen er sich gegenüber sieht.

Als ehemaliger Frontmann der Crossover-Band Blue Manner Haze und späterer Musikmanager und Inhaber des inzwischen zu Universal gehörenden Labels Airforce1 Records ist Joe Chialo seit den 90ern im Musikbusiness aktiv. 

Diese Perspektive informiert auch Chialos neue Tätigkeit als Berliner Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt: So hat der CDU-Politiker zahlreiche musikwirtschaftliche Themen auf seiner Agenda, darunter beispielsweise der Kampf gegen das virulente Clubsterben in der Hauptstadt. 

Berlin bleibt spannend

In einem Interview mit dem rbb beschreibt Chialo u.a., wie in Berlin das Ziel, Wohnraum zu schaffen, mit dem Ziel, Kulturräume zu erhalten, in Widerspruch steht: Doch sei es als Kultursenator seine Pflicht, für den Schutz von Kulturräumen einzutreten.

So tritt die neue Berliner Regierung auf Bundesbene etwa für die Anpassung der Baunutzungsverordnung zur Anerkennung von Clubs als Kulturstätten sowie der Privilegierung von Kulturlärm im Immissionsschutzgesetz ein. Der neue Kultursenator bekräftigte in dem Interview, Clubs sollten als Kulturorte anerkannt werden.

Weiterhin setze er sich dafür ein, dass Berlin weiterhin eine attraktive Stadt für Künstler/innen bleibe – er wolle darum kämpfen, "dass die Künstler hier in Berlin bleiben und Berlin auch weiterhin eine spannende Stadt bleibt."

Schwierige Voraussetzungen

Gleichzeitig macht Chialo keinen Hehl daraus, dass er sich einer Menge schwierigen Aufgaben gegenüber sieht, so etwa die Erhaltung der Berliner Uferhallen, die Arbeitsraum für über 100 ansässige Künstlerinnen und Künstler bieten und deren Existenz erneut gefährdet ist: "Da werde ich auch alle Parteien an den Tisch holen, damit wir das verhindern."

Der größte Elefant im Raum sei jedoch der chronisch klamme Haushalt Berlins, dessen prekäre Lage sich infolge der Corona-Maßnahmen und des Ukraine-Krieges verstärkt hat. Chialo möchte für Künstler und Kulturorte um finanzielle Mittel kämpfen und gleichzeitig klar kommunizieren, wenn sie nicht vorhanden sein werden – um so "die Rahmenbedingungen zu setzen, so dass die Kultur und Kreativwirtschaft hier in Berlin auch zukünftig stark sein wird."

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