Klare Regeln mit Hintertürchen
KI-Musik kann keine Grammys gewinnen
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Harvey Mason jr., CEO der Recording Academy. © Matt Winkelmeyer/Getty Images for The Recording Academy
Vor einigen Wochen kündigte die Recording Academy, die alljährlich den Musikpreis Grammy verleiht, eine Reihe von Änderungen an, um der sich wandelnden Musikindustrie besser gerecht zu werden.
Nun äußerte sich der CEO der Recording Academy, Harvey Mason Jr., zu den neuen Regelungen.
Neue Zeiten, neue Regeln
Die wohl Bedeutendste der neuen Regeln ist die, dass Werke, die keine menschliche Urheberschaft beinhalten, in keiner Kategorie für eine Nominierung in Frage kommen. Harvey Mason Jr. betont:
"Was nicht passieren wird, ist, dass wir dem KI-Anteil einen Grammy oder eine Grammy-Nominierung geben werden."
Das bedeutet aber nicht, dass Musik, die von Künstlicher Intelligenz geschaffene Elemente enthält, kategorisch von der Teilnahme an den Grammys ausgeschlossen ist. Ganz im Gegenteil, Harvey Mason Jr. erklärt, dass der von Menschen geschaffene Teil solcher Lieder sehr wohl teilnahmeberechtigt ist.
Ein Lied, bei dem die Leadstimme von einer Künstlichen Intelligenz gesungen wird, könne zwar nicht für die Kategorie "Performance" nominiert werden, jedoch sehr wohl für die Kategorie "Songwriting", wenn der Text des Liedes von einem Menschen geschrieben wurde.
Harvey Mason Jr. formuliert das Ziel der Recording Academy wie folgt:
"Wir wollen nicht, dass die Technologie die menschliche Kreativität ersetzt. Wir wollen sicherstellen, dass die Technologie die menschliche Kreativität verbessert, verschönert oder ergänzt. Das ist der Grund, warum wir in diesem Award-Zyklus diesen besonderen Standpunkt eingenommen haben."
Um ihre KI-Richtlinien festzulegen, hat die Recording Academy umfangreiche Nachforschungen angestellt, Tech-Gipfel abgehalten und auch mit dem US Copyright Office konferiert.
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