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Led Zeppelin erhält unerwartete Unterstützung im Plagiatsprozess um "Stairway to Heaven"

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 23.08.2019

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Led Zeppelin erhält unerwartete Unterstützung im Plagiatsprozess um "Stairway to Heaven"

Led Zeppelin (Press Shot, 2018). © Jeffrey Mayer

Der Plagiatsprozess um den Led Zeppelin-Klassiker "Stairway to Heaven" schlägt aktuell immer höhere Wellen: In einer unerwarteten Wendung gab nun die US-amerikanische Regierung bekannt, Led Zeppelin vor Gericht unterstützen zu wollen.

Die US-amerikanische Regierung schloss sich einem sogenannten "Amicus Curiae" an, der von über 120 Musikerinnen und Musikern vorgebracht wurde. Ein Amicus Curiae ermöglicht es Personen, die an einem Gerichtsprozess zwar nicht beteiligt sind, von dessen Folgen aber direkt betroffen wären, eine Stellungnahme abzugeben. 

Missachtung des Gerichts?

Die US-Regierung fordert eine korrekte Interpretation der US-amerikanischen Copyright-Gesetze: Diese würden Innovation und den kreativen Ausdruck fördern, indem sie die es Kreativen ermöglichten, von ihren eigenen Werken zu profitieren. Gleichzeitig ermöglichte das Copyright jedoch auch die Schöpfung und Veröffentlichung neuer Werke. 

Der "Stairway to Heaven"-Prozess verlange genauste Aufmerksamkeit, da hier die Standards der Originalität verhandelt würden, nach denen die US-Copyright-Behörde zukünftig entscheiden müsse. Laut Regierung bestehe die Möglichkeit, dass diese Standards im aktuellen Fall missbraucht würden.

In der Tat stellt sich die Frage, inwieweit der angeblich in "Stairway to Heaven" unrechtmäßig verwendete Teil aus dem Song "Taurus" der Gruppe "Spirit" tatsächlich geschützt sein kann, das heißt: inwieweit Song-Elemente wie einzelne Akkorde oder Tonleitern unter das Copyright fallen können. 

Kreative Einschränkung

Die Musikerinnen und Musiker, die das ursprüngliche "Amicus Curiae"-Statement eingereicht haben, argumentierten ganz ähnlich: Sie fürchten, dass ein Schuldspruch gegen Led Zeppelin verheerende Konsequenzen für die kreativen Potentiale von Songwriterinnen und Songwriter haben könnte.

Ein entsprechendes Urteil könnte einen Präzedenzfall darstellen, in dessen Folge es zu zahlreichen Prozessen gegen Songwriterinnen und Songwriter aufgrund kleinster Song-Ähnlichkeiten kommen könnte. → In unserem Spezial befassen wir uns ausführlich mit Plagiats-Prozessen und deren Auswirkungen auf das Songwriting. 

Gegen Led Zepplin hatten bereits 2014 der Nachlassverwalter des ursprünglichen Autoren von "Taurus" geklagt. Nachdem das Gericht im ursprünglichen Verfahren zu Gunsten Led Zeppelins urteilte, wird der Prozess nun aufgrund eines angeblichen Verfahrensfehlers neu aufgerollt.

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