Kulturbereich gezielt unterstützen
Neustart Kultur: Grütters konkretisiert Pläne für Aufteilung der zweiten Kulturmilliarde
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Kulturstaatsministerin Monika Grütters. © Christof Rieken
Das Rettungs- und Zukunftsprogramm Neustart Kultur wird im Jahr 2021 um eine weitere Milliarde Euro aufgestockt. Nun gibt es Details darüber, in welche Kulturbereiche die zur Verfügung stehenden Mittel investiert werden sollen:
- Der Großteil des Geldes soll für den Bereich "Erhalt und Stärkung von Kulturproduktion und -vermittlung" verwendet werden. Dabei handelt es sich um Förderprogramme, die coronakonforme Veranstaltungen ermöglichen. Hierfür sind 800 Millionen Euro eingeplant.
- Ein weiteres Ziel besteht darin, Künstlerinnen und Künstler verstärkt individuell zu fördern. 250 Millionen sollen dafür verwendet werden, bereits vorhandene Stipendienprogramme auszuweiten und neue Stipendienprogramme zu entwickeln.
- Für das bereits bestehende Programm "Mehrbedarfe pandemiebedingter Investitionen" sind weitere 100 Millionen Euro vorgesehen, um Kultureinrichtungen bei notwenigen Umbaumaßnahmen zu unterstützen und ihnen einen besseren Gesundheitsschutz zu ermöglichen. Im Rahmen dieses Programms werden vor allem Kultureinrichtungen gefördert, deren Betrieb nicht überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert wird.
- Darüber hinaus sollen weitere 100 Millionen Euro dabei helfen, pandemiebedingte Einnahmeausfälle bundesgeförderter Kultureinrichtungen auszugleichen.
Eine detaillierte Übersicht über die Programmaufstockungen gibt es an dieser Stelle.
Neu: "Kultursommer 2021"
Außerdem werden die bereits bestehenden 60 Teilprogramme von Neustart Kultur um insgesamt 15 neue Programme ergänzt.
Eines davon ist der bundesweit laufende "Kultursommer 2021", der Künstlerinnen und Künstlern nach langem Leerlauf eine Perspektive für Auftrittsmöglichkeiten eröffnet und Initiativen der freien Szenen in Städten in Gemeinden zur Gestaltung eines vielfältigen Kulturprogramms im Sommer fördert. Das Programm wird von der Kulturstiftung des Bundes betreut und durchgeführt.
Dabei werden unter anderem Open-Air-Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Performances und Ausstellungen im öffentlichen Stadtraum mit Mitteln in Höhe von bis zu 30,5 Millionen Euro unterstützt.
Antragsberechtigt sind kreisfreie Städte und Landkreise, die neben dem Kunst- und Kulturprogramm ein Hygienekonzept für die geplanten Veranstaltungen realisieren. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 22. April 2021, Anträge können hier eingereicht werden.
"dive in" wird fortgeführt
Außerdem bringt die Kulturstiftung des Bundes mithilfe von zusätzlichen 21,3 Millionen Euro die zweite Förderrunde für "dive in" auf den Weg. Dieses Projekt soll Kulturinstitutionen bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Vermittlungsformate unter die Arme greifen.
So können diese "mit ihrem Publikum auch auf digitalem Weg in Verbindung bleiben und neue Zielgruppen erreichen", erklärte Grütters.
Dabei können Förderberechtige zwischen 50.000 und 200.000 Euro erhalten. Informationen zum Antragsverfahren werden Anfang Mai auf der Website der Kulturstiftung des Bundes zur Verfügung stehen.
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