Plagiat: Gibson gewinnt Rechtsstreit gegen Dean Guitars

2019 reichte der Gitarrenhersteller Gibson Klage gegen Dean Guitars ein. Der Vorwurf: Dean habe mehrere Gitarrenformen von Gibson kopiert. Ein texanisches Gericht gab Gibson nun recht und verurteilte Dean zu einer Geldstrafe.

Der Gitarrenhersteller Gibson hat seinen 2019 initiierten Rechtsstreit gegen Dean Guitars gewonnen: Ein Gericht in Texas hat entschieden, dass Dean die Gitarren-Formen "Explorer", "Flying V", "SG" und "ES" sowie den "Dove Wing"-Headstock von Gibson plagiiert hat.

Niedrige Geldstrafe

Das texanische Gericht stellte in einem Jury-Trial nun fest, dass die Form ein fester Bestandteil einer Marke sei. Dean hatte dagegen argumentiert, dass die Form einer Gitarre generisch sei und für die Verwendung offen sei. Ein Gibson-Sprecher erklärte:

"Das Gericht stellte fest, dass die Gibson-Marken gültig sind, die Gibson-Formen nicht generisch sind und die Angeklagten sich sowohl der Markenrechtsverletzung als auch der Fälschung schuldig gemacht haben."

Obwohl dies einen Sieg für Gibson darstellt, dürfte der Traditionshersteller mit der verhängten Strafe alles andere als zufrieden sein: Statt der ursprünglich geforderten 7 Millionen Dollar Schadensersatz verhängte das Gericht lediglich eine Geldstrafe in Höhe von 4000 Dollar pro unrechtmäßig verkauftem Gitarrentyp gegen Dean.

Zu spät

Die niedrige Geldstrafe gegen Dean liegt u.a. darin begründet, dass das Gericht Gibson vorwirft, die Markenrechte zu einem deutlich zu späten Zeitpunkt gegenüber Dean verteidigt zu haben: So verkaufe Dean etwa die plagiierte Flying V-Form ununterbrochen seit 1976.

Daher gab das Gericht an, dass Gibson keinen tatsächlichen Schaden durch das Plagiat erlitten habe. Demnach zeigt sich auch Armadillo, Mutterkonzern von Dean, bestätigt und sah sich durch das Urteil in seiner Argumentation bestätigt.