Neue Töne
Auf Entspannungskurs: TikTok schließt neuen Deal mit Warner Music
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Byte Dance (2023). © Byte Dance
Mit in den Deal eingebunden sind neben der TikTok-Haupt-App die kürzlich in Brasilien und Indonesien gestartete Streaming-Plattform TikTok Music, die Videobearbeitungs-App CapCut sowie die kommerzielle Musikbibliothek des Social-Media-Unternehmens.
Auf der anderen Seite steht die Plattenfirma Warner Music mit dem Musikverlag Warner Chappell. Laut Warner und TikTok zählt zu den Hauptzielen der Zusammenarbeit die Schaffung einer gerechten finanziellen Situation für die Künstler/innen.
Social Media vs. Digital Streaming Platforms
In den letzten Jahren haben insbesondere die Major Labels vermehrt kritisiert, dass TikTok trotz starker Musiknutzung auf der Plattform nicht genug Lizenzgebühren an Labels und Künstler zahlt – insbesondere im Vergleich zu Streaming-Diensten wie Spotify und Apple Music.
Das liegt an der Struktur der Label-Deals mit den unterschiedlichen Plattformen. Anders als die Streaming-Dienste, die mit einem Modell zur Aufteilung der Einnahmen arbeiten, handelte TikTok zunächst jährliche Pauschalverträge mit festen Zahlungen aus, ohne die tatsächliche Musiknutzung zu berücksichtigen.
Inzwischen sind die Major Labels mit diesem Deal unzufrieden und versuchen, ein Modell der Umsatzbeteiligung an den boomenden Social Media-Einnahmen etablieren. TikTok hat mittlerweile signalisiert, den Forderungen der Majors entgegenkommen zu wollen. Der Warner-Deal ist vermutlich ein Signal dafür.
Zukunft der Künstler/innen soll stabilisiert werden
Konkrete Details des Deals wurden nicht bekanntgegeben, aber Warner-CEO Robert Kyncel versicherte, dass die Vereinbarung zu einer "deutlich verbesserten Partnerschaft" führen werde. Gemeinsam mit TikTok will er "einen größeren Wert für die Künstler und Songwriter von WMG und die Nutzer von TikTok schaffen".
Ähnlich klingen die Ziele von Shou Chew, des CEO von TikTok:
"Wir freuen uns sehr, mit der Warner Music Group zusammenzuarbeiten, um eine gemeinsame Vision für die Zukunft zu schaffen, in der Künstler, Songwriter, Musikfans und die Industrie alle von der Kraft der Entdeckung auf TikTok-Plattformen profitieren können."
Gewichtige Gründe
Bei diesen warmen Worten darf nicht vergessen werden, dass Warner Music seit Monaten wegen schwacher Geschäftszahlen im Bereich Recorded Music unter Druck steht und dringend Erfolge benötigt.
Das dürfte sicherlich auch den Abschluss des Deals beschleunigt haben, der vermutlich höhere Einnahmen an Lizenzgebühren für Warner bedeutet.
Weiterentwicklung von TikTok Music
Auch bei TikTok Music gibt es Neuigkeiten. Der Streaming-Dienst befindet sich aktuell in der Beta Test-Phase in Mexiko, Australien und Singapur. Die App operiert also nun auch außerhalb der Märkte, in denen der Vorläufer-Dienst Resso bereits existierte.
Weitere Neuigkeiten zu der App sollen "in den kommenden Monaten" folgen.
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