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Mit deutschlandweiter Festivalstudie

Bundesstiftung Livekultur stellt Jahresbericht 2022 und erste Projekte vor

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 17.07.2023

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Bundesstiftung Livekultur stellt Jahresbericht 2022 und erste Projekte vor

Anna Blaich moderiert Panel bei Stadt nach Acht 2022. © Stadt nach Acht

Die Bundesstiftung Livekultur hat ihren Jahresbericht für das Jahr 2022 veröffentlicht. Darin informiert die Stiftung über Tätigkeiten im zweiten Jahr ihres Bestehens. Mit einer deutschlandweiten Festivalstudie hat die Stiftung ihr erstes eigenes Projekt gestartet.

Zweck der Bundesstiftung Livekultur ist insbesondere die Förderung der Pflege und des Erhalts der Pop-, Club- und Live- Musikkultur in Deutschland. Außerdem verfolgt sie das Ziel, bedeutsame Kulturräume und Flächen in Deutschland zu sichern und wiederherzustellen.

In einem Interview mit Backstage PRO in 2021 haben der Vorsitzende Karsten Schölerman und die stellvertretende Vorsitzende Anna Blaich bereits über die Stiftung und ihre Ziele informiert. Zum aktuellen Vorstand zählen auch Bernd Strieder und Felix Grädler.

Stetige Weiterentwicklung

Insgesamt tagten die Mitglieder der Stiftung Livekultur in vier Beiratssitzungen, in denen sie über die Herausforderungen des jeweiligen Quartals debattierten und wichtige Impulse austauschten.

  • Im März standen die Stiftungsziele und die Vision eines "Green Culture- und Schallschutzfonds" im Mittelpunkt. 

  • Im Juni stellten die Mitglieder die Erstkonzeption der Festivalstudie vor und konkretisierten die Idee für einen "LiveMusic Fonds".

  • In der Sitzung Mitte September ging es um den Arbeitskreis Fortbildung, die weiteren Planungen für die Festivalstudie und die Problemlage kleiner Clubs bzgl. der WHO Studie "Global Standards for Safe Listening".

  • In der abschließenden Sitzung des Jahres 2022 stellte sich Nelly Welskop, die erste Mitarbeiterin der Stiftung vor. Außerdem formten die Beteiligten einen Zeitplan für das Jahr 2023.

Aktivitäten und Events

Die Stiftung Livekultur präsentierte sich im Jahr 2022 auf maßgeblichen Branchenveranstaltungen, führte Projekte und Kooperationen mit anderen Verbänden durch.

Anna Blaich moderierte auf der Dialog.Pop auf dem Schloss Alteglofsheim das Panel zur Transformation in der Veranstaltungswirtschaft mit Teilnehmer/innen der IGVW, der LiveKomm und Clubcommission Berlin und behandelte das Thema, wie zukünftige Generationen für eine Ausbildung und den Berufseinstieg zu begeistern sind.

Vorsitzende und Beiräte der Stiftung waren außerdem auf der Konferenz Stadt Nach Acht in Dortmund, auf dem Reeperbahn Festival und beim Future of Festivals und dem Festival Playground vertreten.

Erfassung der deutschen Festivallandschaft

Im Jahr 2022 startete die Stiftung mit der Festivalstudie ihr erstes eigenes Projekt. Ziel ist es, die gesamte deutsche Festivallandschaft quantitativ wie qualitativ vollumfänglich zu erfassen.

Für die Konzeption und Abwicklung der Studie gründete die Stiftung mit der Initiative Musik als Zuwendungsgeber und dem Deutschen Musikinformationszentrum im Sommer 2022 einen fachlichen "Lenkungskreis", der sich um Konzeption und Abwicklung der Studie kümmert. Projektleiterin Nelly Welskop ist seit 1. Januar 2023 für die Durchführung der Festivalstudie verantwortlich.

Arbeitskreis Fortbildung

Mit "Future of Clubfortbildung" startete die Bundesstiftung Livekultur eine Aus- und Fortbildungsplattform für Liveclubbetreibende in Zusammenarbeit mit dem IGVW (Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft e.V.), die sich mit den Schwerpunkten kultur-ökologischer Nachhaltigkeit und technischer Fortbildung befasst.

Ziel ist die Sicherung des Nachwuchses für Liveclubs und Musikfestivals. In diesem Zusammenhang hat die Bundesstiftung Livekultur auch den Future Talents Day auf der Prolight + Sound in Frankfurt begleitet.

Langfristige Ziele

Zum 31. Dezember 2022 verfügt die Bundesstiftung Livekultur über ein Guthaben von knapp 110.000 Euro.

Die Stiftung bedankt sich für jede Spende, die sie erhalten hat, und auf die sie weiterhin angewiesen ist. Im Jahresbericht heißt es:

"Wir mussten feststellen, dass für die Finanzierung unserer Stiftungsaufgaben noch 'dicke Bretter' gebohrt werden müssen. Dies betrifft sowohl den Wunsch, Kulturimmobilien in das Stiftungsvermögen zu bekommen, als auch die Finanzierung der Zukunftsfähigkeit von Musikspielstätten und Festivals als Leuchttürme der Diversität und der Nachhaltigkeit."

Ein Ausblick

Auch bei Ideen zur Weiterentwicklung der Tätigkeiten soll der Fokus weiterhin auf dem Stiftungszweck liegen, bedeutsame Kulturräume und Flächen in Deutschland zu sichern und wiederherzustellen. Um das zu realisieren, will die Stiftung einen "Musikstiftungstag" sowie bundesweite "Live Culture Fonds" einführen.

"Hierfür werden wir versuchen, unsere Stiftung verbandsübergreifend zu öffnen und mit den Netzwerken der Partnerverbände (LiveKomm, BDKV, VPLT, EVVC u.v.a.) in engen Austausch zu gelangen."

Ein weiteres Ziel für 2023 ist die Pilotierung eines Mentoring Programms für FLINTA und Menschen mit Migrationsgeschichte, um sie in Führung und Verantwortung der Livekultur zu bringen.

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