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Laut Musiker-Umfrage: Brexit schadet tourenden Künstlern

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 14.09.2023

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Laut Musiker-Umfrage: Brexit schadet tourenden Künstlern

Katie Melua bei einem Konzert in Frankfurt 2023. © Kosta Jiannis

Acht von zehn britischen Musikern, die in Europa touren, gaben in einer neuen Umfrage an, dass sie durch den Brexit Einnahmen verloren haben.

In einer Umfrage der UK Music (einer kollektiven Interessenvertretungs-Organisation), die auf 1461 Antworten von Musikern, Sängern, Komponisten, Textern, Produzenten und DJs basiert, schilderten britische Künstler ihre steigenden Ausgaben und Herausforderungen in Folge des Brexits.

Die Umfrage wurde zwischen dem 4. April und dem 1. Juni 2023 durchgeführt und im September 2023 ausgewertet.

EU-Touren weniger rentabel

Fast jeder dritte Musikschaffende (30 Prozent), der an der Umfrage teilnahm, gab an, dass sein Einkommen seit dem offiziellen Austritt der UK aus der EU am 31. Januar 2020 beeinträchtigt wurde.

Von denjenigen, deren Einkommen durch den Brexit beeinträchtigt wurde, erklärten 82 Prozent, dass ihr Einkommen gesunken sei. Musiker, DJs und Sänger waren am stärksten betroffen. 

Nur einer von fünf (18 Prozent) der Musikschaffenden gab an, dass sich sein Einkommen nach dem Brexit verbessert habe. 

Als Rückschlag für die Bemühungen, den britischen Musikexport zu steigern, gaben 43 Prozent der Befragten an, dass es für sie nicht mehr rentabel sei, durch EU-Länder zu touren, wobei die Hürden für Tourneen in Irland besonders negativ ins Gewicht fallen. 

Steigende Kosten

Musikschaffende nutzten die Umfrage auch, um eine ganze Reihe von Problemen aufzuzeigen, mit denen sie bei EU-Tourneen konfrontiert sind – trotz der Bemühungen der Regierung und der Industrie, einige Hindernisse zu beseitigen. Maximo Park-Sänger Paul Smith erklärt dazu:

"Ich dachte, eines der Ziele des Brexit sei der Abbau von Bürokratie, aber es gibt mehr Bürokratie als je zuvor, die uns an den Grenzen aufhält, und ähnliche Probleme betreffen auch internationale Musiker, die in unser Land kommen."

Künstler, wie die Sängerin und Songwriterin Katie Melua gaben an, dass die Kosten für Tourneen in der EU nach dem Brexit um bis zu 30 Prozent gestiegen seien. Weitere Beispiele über Hindernisse hinsichtlich der Tourneen finden sich in diesem Artikel.

Schwierigkeiten mit Visas

Unter den vom Brexit betroffenen Künstlern ist eines der größten Probleme nach wie vor die Beschaffung von Visa und Arbeitserlaubnissen, wobei 59 Prozent Befragten dies als größtes Problem ansehen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Probleme, die teilweise mit dem Brexit zusammenhängen, teilweise aber auch darüber hinausgehen, so dass europäische Musikverbände letztens einen EU-weiten Dialog zu grenzüberschreitenden Tourneen gefordert haben.

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