Das Geld liegt auf der Bühne
Live-Umsätze überholen die Einnahmen im recorded music-Bereich
© Wendy Wei via Pexels
Zu den interessantesten Ergebnissen des Global Entertainment and Media Outlook 2018-2022 von PricewaterhouseCoopers zählt die Prognose, dass die Livemusik-Sparte bei einer jährlichen Wachstumsrate von 3,3% die Umsatzmarke von 30 Milliarden Dollar bis 2022 durchbrechen wird. Über 24 Mrd. Dollar sollen dann allein durch Ticketverkäufe erwirtschaftet werden.
Einen alternativen Blickwinkel auf das Rekordwachstum liefert übrigens das Music Industry Blog: Dieses stellt fest, dass die stark gestiegenen Ticketing-Einnahmen nicht zwangsläufig mit einer gestiegenen Popularität des Konzertformates zusammenhängen. Vielmehr sind die gestiegenen Ticketpreise schuld, während die Ticketverkäufe tatsächlich gesunken sind.
Live stärker als Tonträgermarkt
Laut PricewaterhouseCoopers werden die physischen Verkäufe im Bereich "recorded music" im gleichen Betrachtungszeitraum um 9,6% zurückgehen, Downloads sollen sogar um 23% einbrechen. Das Musikstreaming soll hingegen weiterhin wachsen, den Prognosen von PwC zufolge um etwa 18% – die nun schon seit Jahren andauernde Trendwende führt sich also fort.
Nichtsdestotrotz werden die Umsätze im recorded music-Segment mit "nur" 23 Mrd. Dollar im Jahr 2022 wohl nicht mehr an die des Live-Sektors heranreichen. Dieser Trend lässt sich bereits seit 2008 in Großbritannien beobachten, seit 2010 auch in den USA.
Das sich langsam abschwächende Wachstum der Branche – trotz des kontinuierlichen Wachstums des Audio-Streaming – hat PwC bereits im letzten Entertainment & Media Outlook prognostiziert.
Die Zahlen von PwC decken sich übrigens auch mit denen einer mehrjährigen Studie zur Musiknutzung in Deutschland, initiiert von der LiveKomm: Zu deren Schlüsselergebnissen gehört gleichfalls die hohe Zahlungsbereitschaft für Streaming und Konzerte.
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