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Neue Methode der Manipulation

Mann von dänischem Gericht wegen neuartigem Streaming-Betrug zu Haftstrafe verurteilt

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 26.03.2024

streaming urheberrecht

Mann von dänischem Gericht wegen neuartigem Streaming-Betrug zu Haftstrafe verurteilt

Streaming-Manipulation ist ein Dauerthema. © Sora Shimazaki via pexels.com

Jahrelang kassierte ein 53-jähriger Däne mit KI-generierten Liedern Tantiemen von Streaming-Diensten. Nun hat ihn ein Gericht zu 18 Monaten Haft verurteilt. Die KI-generierten Lieder sind allerdings nicht Grund der Verurteilung.

Der Däne veröffentlichte auf Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Music mindestens 689 durch KI-generierte Musikstücke. Die genaue Zahl der generierten Songs konnte im Prozess nicht festgestellt werden.

Stattliches Einkommen

Grund für die Verurteilung war, dass der Mann zudem KI-Tools einsetzte, um seine Streamingzahlen zu erhöhen und höhere Tantiemen zu erhalten. Die Anzahl der Streams waren laut Gericht für den Angeklagten anderweitig unrealistisch zu erreichen gewesen.

Der Verurteilte verdiente mit diesem Betrug 2 Millionen Dänische Kronen (ca. 270.000 Euro) und landete damit auf Platz 46 der bestverdienenden Musikrechteinhaber in Dänemark.

Zu Haftstrafe verurteilt

Das Gericht verurteilte den Mann wegen des Streaming-Betrugs zu 18 Monaten Haft, wobei er nach Angaben der englischen Zeitung Guardian nur 3 Monate im Gefängnis verbringen muss. Der Rest der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Zudem muss der Mann 2 Millionen Kronen Strafe zahlen, die zur Hälfte von ihm und zur Hälfte von seiner Firma bezahlt werden muss.

Zusätlich wurde er wegen Urheberrechtsverletzung bei 37 seiner Songs zu einer Strafe von 200.000 Kronen (ca. 27.000 Euro) verurteilt, da er Teile bzw. Motive aus anderen, urheberrechtlich geschützten Stücken verwendet hat, um seine Songs herzustellen.

Signal gegen Streaming-Betrug

Dieser Prozess ist der erste seiner Art in Dänemark. Maria Fredenslund, Chefin der Dänischen Rechte Allianz äußert sich zu dem Urteil wie folgt:

"Wir freuen uns, dass das Gericht bestätigt hat, dass Streaming-Betrug ein schwerwiegender Straftatbestand ist. Es ist ein historisches Urteil, das ein starkes Signal für die Schwere der Anfechtung von Stream-Manipulationen setzt. Der Fall zeigt auch, dass diese Art von Betrug aufgedeckt werden kann und dass sowohl Rechteinhaber als auch Behörden das Problem ernst nehmen."

Der Verurteilte kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

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