Mit stärkeren Regularien gegen den Betrug
Mit dem BOSS-Act will die USA für mehr Transparenz auf dem Ticketmarkt sorgen
Konzertkarten. © Christian Grube
2019, zehn Jahre später, haben drei Abgeordnete den BOSS-Act erneut eingereicht. Die Abgeordneten gaben in einem gemeinsamen Statement an, dass der auf einen Wert von gut neun Milliarden Dollar geschätzte Ticketmarkt noch immer dominiert würde von Händlerinnen und Händlern mit schlechten Absichten.
Gegen den Betrug
Der BOSS-Act soll dem Betrug auf dem Ticketmarkt Einhalt gebieten:
"Der Gesetzentwurf würde mit starken Regularien und erhöhter Transparenz endlich dafür sorgen, dass Fans erschwingliche Tickets erwerben und Live-Entertainment genießen können, ohne sich vor Betrug fürchten zu müssen."
Die Abgeordneten formulierten auch bereits einige der Probleme, die im Rahmen des BOSS-Act angegangen werden sollen. So soll der Entwurf auf dem primären Markt u.a. dafür sorgen, das Käuferinnen und Käufer besser darüber informiert werden, wieviele Tickets zum Verkauf angeboten werden und ob Kontingente zurückgehalten werden. Weiterhin sollen mit dem Gesetz Ticketing-Gebühren transparenter gestaltet werden.
Der Ticketzweitmarkt würde mit der Einführung ebenfalls zu einer transparenteren Preisgestaltung gezwungen. Weiterhin wären Händler wie StubHub und Viagogo verpflichtet, nähere Informationen zu den Verkäuferinnen und Verkäufern anzugeben.
Traurige Berühmtheit
Die Veröffentlichung des BOSS-Act 2019 erfolgte kurz nach einem Workshop der Federal Trade Commission (Bundeshandelskommission, FTC) zur aktuellen Situation des Ticket-Marktes.
Der Name BOSS steht übrigens für "Better Oversight of Secondary Sales and Accountability in Concert Ticketing", was soviel heißt wie "Bessere Übersicht über Sekundärverkäufe und Verantwortlichkeiten im Ticketing".
Die Abkürzung ist tatsächlich von Bruce Springsteen, dem wohl legendärsten "Boss" der Musikgeschichte, inspiriert: Dieser soll im Jahr 2009 gemeinsam mit seinem Agenten, seinem Label und einem Promoter über 2000 Tickets für seine Show in New Jersey zurückgehalten haben, um die Ticketpreise künstlich in die Höhe zu treiben.
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