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Mit Engagement für die Branche

Neues Bündnis "Zukunft Deutschland" positioniert sich gegen Fachkräftemangel in der Veranstaltungsbranche

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 03.05.2023

zukunft deutschland berufswelt

Neues Bündnis "Zukunft Deutschland" positioniert sich gegen Fachkräftemangel in der Veranstaltungsbranche

Pressekonferenz Zukunft Deutschland (2023) (v.l.n.r.) Martin Behns (Geschäftsführer der Privaten Berufsschule für Medientechnik | b-trend-setting, Nicole Behr (Vorständin IGVW und IPGV e.V. | Ansprechpartnerin Kommunikation), Marcel Fery (Vorstand TSE AG, Mitglied fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft e.V.), Holger Werner (Vorstand WARRIORS KDM e. V.), Marcus Pohl (Präsident IGVW und Vorstandsvorsitzender ISDV e.V.), Isabell Halletz (Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Pflege e.V. © BDKV Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.

Das neu gegründete Bündnis Zukunft Deutschland will gegen den Fachkräftemangel in der Veranstaltungsbranche vorgehen und dafür Politik, Wirtschaft und Kultur zusammenbringen. Eine neue Internetplattform soll darüber hinaus den Bewerbungsprozess für Tätigkeiten in der Branche vereinfachen.

Auf einer Pressekonferenz in Berlin stellten die Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft e.V. (IGVW) und der Warriors – Mit Kultur für Demokratie und Menschenrechte e.V. (Warriors KDM) ihre neue Kampagne Zukunft Deutschland vor.

Stabilität gefordert

Seit Monaten arbeiten die Vereine gemeinsam an einem "basisorientierten, sozialökologisch nachhaltigen, interdisziplinären Konzept" zum wirksamen Vorgehen gegen den Arbeitskräftemangel in der Veranstaltungswirtschaft. Vorbild ist die schweizer Bildungsoffensive "Next Generation 2021".

Dabei ginge es nicht nur um Fachkräfte, wie Holger Werner, Vorstand bei Warriors KDM e.V. sagt. Es bräuchte auch finanzielle Unterstützung und die notwendigen Rahmenbedingungen – wirtschaftliche Stabilität, Stabilisierung des Klimas, Frieden und die soziale und politische Stabilisierung.

Stärke der Branche wird nicht erkannt

Laut einer von der IGVW beauftragten und der TU Chemnitz durchgeführten Studie gehört die Veranstaltungsbranche zu den sechstgrößten Wirtschaftszweigen Deutschlands, gleichzeitig bestünde ein Personalmangel von rund 400.000 Mitarbeitenden. IGVW-Präsident Marcel Pohl kritisiert:

"Es gibt keinen Wirtschaftszweig, der so heißt oder gar eine Wirtschaftskreisnummer im NACE-System hat. So verteilen sich unsere Unternehmen auf 76 Wirtschaftskreise, die Wirtschaftskraft wird nicht erkannt, weil nicht gemessen, entsprechend gibt es keine Statistiken und entsprechend gibt es auch keinen funktionierenden Arbeitsmarkt, wie wir ihn aus anderen Wirtschaftszweigen kennen. Jobcenter und Arbeitssuchende finden nur selten die offenen Stellen in den Unternehmen."

Durch unpassende Förderprogramme und Abfrage von Qualifikationen fänden Arbeitssuchende zudem nur selten die offenen Stellen in den Unternehmen.

Neue Plattform "nx-gen.de"

Mit der Plattform nx-gen.de begann die IGVW damit, Berufe innerhalb der Branche zu systematisieren und nachvollziehbar sowie attraktiv zu präsentieren. Dazu gehören neben benötigten Skills auch die Erarbeitung von Qualifikationen und die Information über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Ziel ist es zu ermöglichen, dass Migranten, Flüchtlinge sowie Um- und Quereinsteiger einen Weg in die Veranstaltungswirtschaft finden können. Aber auch, dass Schüler ihre Profession in den Ausbildungsberufen entdecken und die Veranstaltungswirtschaft Resilienz ausbildet.

Petition und Kundgebung

Als erste Aktion startete das Bündnis eine Online-Petition, die seine Anliegen in den Bundestag tragen soll. Hauptforderung ist die Errichtung eines festen und regelmäßigen Gremiums, das die herausgearbeiteten Aufgaben bearbeiten soll – mit Beteiligung der zuständigen Ministerien auf Bundes- und Landesebene sowie Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und Interessensgruppen. 

Am 29. April 2023 fand darüber hinaus eine Kundgebung auf dem Alexanderplatz in Berlin statt. Den Fokus legt Zukunft Deutschland dabei auf den Arbeitskräftemangel und den Möglichkeiten, "die die Branche für jeden und jede bietet".

Gleichzeitig wurde hier die Zusammenarbeit mit KIZ PROWINA (Kommunikations- und Innovations-Zentrum) vorgestellt: eine Datenbank zum Matching von Arbeitssuchenden und offenen Stellen sowie eine zentrale Erfassungsstelle für unterstützende Finanzen und Fördermittel.

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