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Geiler Sound, miese Optik?

Pimp dein Instrument! Wie du deinem Gear einen neuen Look verpasst

Tipps für Musiker und Bands von Christoph Miebach
veröffentlicht am 04.01.2018

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Pimp dein Instrument! Wie du deinem Gear einen neuen Look verpasst

© Christoph Miebach

Dein Instrument passt nicht zum Look eurer Band oder der ehemals "zeitlose Look" hat sich mittlerweile doch etwas abgetragen? Christoph Miebach hat das Problem bei seiner Bassgitarre gelöst und zeigt euch hier, wie er dabei vorgegangen ist.

Vor ein paar Wochen habe ich mich dazu entschlossen meiner Bassgitarre einen neuen Look zu verpassen. Die originale Holzoptik passte einfach nicht gut zu unseren Bandfarben rot, neongrün und schwarz.

Christoph Miebach am Bass

Christoph Miebach am Bass, © Foto: Daniel Magalski

Den Korpus meines Sandberg-Basses habe ich darum mit Sprühfolie eingefärbt. Es gibt verschiedene Anbieter für Sprühfolie, oder auch Flüssiggummi-Spray genannt. In meinem Fall habe ich mich für "Feuerrot glänzend" von Mibenco entschieden. Dazu gesellen sich neongrüne Bass-Saiten, welche das Design sehr funky werden lassen. Die Saiten kann ich je nach Bedarf mit neonweißen oder neonroten Varianten austauschen.

Die Sprühfolie haftet übrigens auf jeder glatten Oberfläche. Man kann also theoretisch auch Mikroständer, Kabel, Boxen, Cases usw. färben. The sky is the limit!

Wie funktioniert das jetzt aber genau mit diesem Flüssiggummi-Spray? Und vor allem: Ist es rückstandsfrei wieder entfernbar?

Pimp Your Body

Für einen Bass- oder Gitarrenkorpus wird ziemlich genau eine Spraydose benötigt.

Atemschutz wird empfohlen. Ich habe meinen Bass auf der Außenterrasse, also bei guter Belüftung, ohne Atemschutz eingesprüht. Wenn man entsprechend vorsichtig ist, braucht man also nicht unbedingt einen Atemschutz. Die optimale Verarbeitungstemperatur liegt bei ca. 21-23°.

Bevor es losgeht müssen aber zuerst alle Knöpfe, Tonabnehmer, Outputs, Gurtpins, usw. gut abgeklebt oder abmontiert werden. Den Hals kann man auch abschrauben. Ich habe mich für das Abkleben entschieden, weil es etwas schneller geht.

1. Anleitung

Die Spraydose zu Beginn kräftig schütteln, ca. 30 Sekunden lang.

Dann sprühen wir fünf oder mehr Schichten in ca. 15 cm Abstand, um eine deckende Farbe zu erhalten (bei mir waren es sieben Schichten). Dabei halten wir die Trocknungszeit von ca. 5-10 Minuten (je nach Temperatur und Belüftung) für jede Schicht ein. Zwischendurch können wir die Spraydose ruhig nochmal schütteln, damit sie auch weiterhin gleichmäßig aussprüht.

Das Klebeband/Kreppband ziehen wir direkt nach dem letzten Sprühgang ab, solange die letzte Schicht noch nicht getrocknet ist. So verringert sich die Gefahr, dass sich das Flüssiggummi mit dem Kreppband verbindet.

Falls eine kleine Stelle repariert werden muss, sollte der komplette Korpus noch einmal eingesprüht werden, weil sonst die reparierte Stelle sichtbar bleibt.

2. Veredelung und Alternativen

Soll die Oberfläche glänzend sein, empfiehlt es sich den kompletten Korpus im Kreuzgang zu besprühen: Also einmal von links nach rechts und von oben nach unten. Die Schichten sollen dabei immer nass und geschlossen sein.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man wirklich sehr gleichmäßig in gleichem Abstand (ca. 15 cm) sprühen muss, um keine Tropfen oder Unebenheiten zu erzeugen. Das Reparieren unebener Stellen oder Löchern geht aber ohne Probleme, daher keine Angst. Einfach ausprobieren.

Einige Anbieter haben übrigens ein Versiegelungsspray im Angebot, mit dem die Oberfläche etwas glatter, also etwas weniger gummiartig, werden soll.

Neben den Sprays gibt es auch fertige Folien zum aufziehen/föhnen, also ohne zu sprühen. Unter dem Begriff Guitar Wrap Skin sind im Internet einige Beispiele zu finden. Diese Variante ist allerdings etwas teurer und es erscheint mir nicht sicher, ob sich die Folie wirklich ohne Bläschen aufziehen lässt. Daher bevorzuge ich das Spray.

3. Spurlos wieder ablösbar?

Die Flüssiggummi-Folie ist auf einer glatten Oberfläche wie der eines Bass- oder Gitarrenkorpus übrigens tadellos wieder abziehbar. Sonst hätte ich es nicht gewagt meinen geliebten Sandberg Bass einzusprühen.

Pimp Your String

Neben neonweißen, neonroten und neongrünen Saiten, sind auch neongelbe, neonorangene, neonpinke, neonblaue oder auch schwarze Saiten erhältlich für Gitarre oder Bass. Zum Beispiel von DR Strings.

Pimp Your Light

UV Licht (hier Stairville LED UV Tube 50) lässt die Neon-Saiten hell aufleuchten und eignet sich hervorragend zur Montage am Gitarrenständer, Amp, Monitorbox oder Pedalboard. Zur Befestigung der Tube kann man einfach Kabelbinder benutzen.

Was die Anwendungsmöglichkeiten der Sprühfolie, der bunten Saiten und der Anbringung von LED Tubes oder Lichterketten angeht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

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