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Spotify, Google und Amazon verzögern weiter

US-Entscheidung erhöht Streaming-Lizenzgebühren für Songwriter und Musikverlage

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.07.2022

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US-Entscheidung erhöht Streaming-Lizenzgebühren für Songwriter und Musikverlage

US-Songwriter werden von der Erhöhung der Streaming-Lizenzgebühren profitieren. © Soundtrap via unsplash.com

Das für die Künstler-Abgaben zuständige Copyright Royalty Board entschied einen lang andauernden Streit bezüglich der Musik-Streaming-Lizenzgebühren in den USA und zugunsten der Songwriter. Jedoch kämpfen Spotify, Google und Amazon gegen die Entscheidung.

Wie Digital Music News berichtet, müssen Apple Music, Spotify, Amazon Music Unlimited, Pandora und andere Streaming-Musikdienste deutlich mehr ihres Musik-Streaming-Umsatzes an Songwriter und Musikverleger in den USA zahlen. Die Entscheidung betrifft den Zeitraum 2018 bis 2022. 

Jahrelanger Streit

Die Entscheidung erhöht die von Musik-Streaming-Diensten zu leistenden mechanischen Lizenzgebühren von 10,5% auf 15,1% für den Vierjahreszeitraum – eine Erhöhung von 43,8%.

Die Erhöhung von 10,5 Prozent auf 15,1 Prozent wurde erstmals 2018 vom Copyright Royalty Board erlassen, war aber bislang nicht endgültig. Mit der Entscheidung geht ein jahrelanger Streit zu Ende, über den wir schon verschiedentlich berichtet haben.

Streaming-Anbieter müssen mehr zahlen

Die Entscheidung bedeutet, dass die Streaming-Plattformen rückwirkend ab 2018 höhere Lizenzgebühren an Songwriter und Musikverlage abführen müssen.

Es überrascht nicht, dass die Streaming-Giganten Spotify, Amazon Music, YouTube und Pandora für die Beibehaltung des Satzes von 10,5% kämpfen. Auch jetzt versuchen sie die Zahlung der erhöhten Lizenzgebühren zu verzögern. 

Kritik an "kaputtem System"

David Israelite, der Präsident der National Music Publishers' Association (NMPA), erklärte gegenüber Digital Music News:

"Wir sind über das Ergebnis erleichtert, dafür haben wir jahrelang gekämpft. Dieser langwierige und teure Prozess verdeutlicht aber, dass das System kaputt ist, wenn man gewungen ist, zur Aufrechterhaltung einer Tariferhöhung einen jahrelangen Rechtsstreit zu führen. Jetzt können Songwriter und Musikverleger endlich entschädigt werden und erhalten die ihnen zustehenden Tantiemen von Streaming-Diensten, die sie schon vor Jahren hätten bekommen sollen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Dienste die Urheberrechtsinhaber schnellstmöglich auszahlen, wie es das Gesetz verlangt."

Der Präsident der Nashville Songwriters Association International (NSAI), Bart Herbison, wies darauf hin, dass noch unklar ist, wann die Streaming-Konzerne die rückwirkenden Zahlungen leisten müssen.

 "Die rückwirkende Erhöhung für amerikanische Songwriter soll innerhalb von sechs Monaten nach dem Urteil gezahlt werden, aber die Streaming-Giganten haben um eine Verlängerung dieser Frist gebeten, was wir entschieden ablehnen."

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