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#MyMerch

US-Spielstätten und -Festivals sollen keine Anteile mehr von Merch-Verkäufen einbehalten

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.11.2022

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US-Spielstätten und -Festivals sollen keine Anteile mehr von Merch-Verkäufen einbehalten

Der Merch-Tisch von Nektar (live in Weinheim 2020). © Rudi Brand

Musikorganisationen fordern in einer neuen Kampagne Location-Betreiber/innen in den USA dazu auf, keinen Anteil mehr an den Merchverkäufen der dort spielenden Künstlerinnen und Künstler zu verlangen.

Jeder, der schon einmal auf einem Konzert des eigenen Lieblingssängers oder der Lieblingssängerin war, wird es kennen: Viele Menschen im Publikum erscheinen in T-Shirts oder Pullovern des Acts oder kaufen sich direkt vor Ort neues Tour-Merchandise ihrer Lieblinge.

Was viele nicht wissen, ist aber, dass die veranstaltenden Konzertlocations oft einen signifikanten Anteil der Einnahmen durch Merch einbehalten. Damit soll jetzt – zumindest in den USA – Schluss sein, fordert eine Initiative um die US-amerikanische Union of Musicians and Allied Workers (UMAW).

Ausbeuterische Geschäftsmethode

Zusammen mit der britischen Featured Artists Coalition (FAC) und dem Rapper Cadence Weapon hat die Gewerkschaft eine Kampagne unter dem Hashtag #MyMerch gestartet, die Konzertvenues dazu auffordert, keinen Anteil an den Erlösen des Merchandise-Verkaufs in den Venues (sog. Merch Cuts) mehr zu verlangen.

Als Merch Cuts versteht die Initiative die bislang gängige Praxis von Locations oder Festivals, 15 bis 35 Prozent der Einnahmen durch Merchandiseverkauf bei Events einzubehalten.

Auf der Kampagnenwebsite erklären die beteiligten Parteien, dass diese Geschäftspraktik ausbeuterisch sei und einige der wenigen Möglichkeiten für Fans beschränke, Künstler/innen in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage direkt zu unterstützen.

Venues sollen sich verpflichten

Konkret fordern UMAW, FAC und Cadence Weapon nordamerikanische Konzertveranstalter dazu auf, der Initiative beizutreten und eine Erklärung zu unterschreiben, keine Merch Cuts mehr zu nehmen.

Wie #MyMerch erklärt, seien es immerhin die Künstler/innen selbst, die die finanziellen Risiken des Designens, Herstellens und Versendens hätten; abgesehen davon sei der Verkauf von T-Shirts, Mützen etc. eine der wenigen Möglichkeiten, auf Tour überhaupt Gewinn zu machen.

Vorbild UK

Die Kampagne orientiert sich an einem ähnlichen Projekt von der FAC in Großbritannien, wo sich seit Anfang des Jahres über 400 Konzertlocations dazu verpflichteten, keine Merch Cuts (mehr) zu verlangen.

Auch in Deutschland werden die Merch Cuts zunehmend zum Thema, wobei es hierzulande oft (aber nicht immer) um pauschale Standgebühren insbesondere in größeren Locations geht. 

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