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Stetiges Wachstum

Eventim: Umsatz im 1. Halbjahr 2023 erstmals über 1 Milliarde Euro

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 29.08.2023

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Eventim: Umsatz im 1. Halbjahr 2023 erstmals über 1 Milliarde Euro

Klaus-Peter Schulenberg, CEO von Eventim. © Eventim

Laut Halbjahresbericht von CTS Eventim verzeichnet das Unternehmen 2023 "dynamisches Wachstum in allen Feldern" und erreicht im 1. Halbjahr 2023 erstmals einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.

Nach Rekordergebnissen im Geschäftsjahr 2022 verzeichnet CTS Eventim laut Halbjahresbericht [Link zum PDF] auch 2023 ein deutliches Umsatzwachstum.

Starkes Umsatzwachstum 

Der Umsatz des Konzerns seit Anfang 2023 ist mit 1,021 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent gewachsen. Das Unternehmen bricht damit erstmals schon in den ersten sechs Monaten die 1-Milliarden-Umsatz-Marke. 

Eventim macht unter anderem den Wegfall der corona-bedingten Einschränkungen bei Live-Veranstaltungen für das Wachstum verantwortlich. Als weitere Gründe nennt Eventim CEO Klaus-Peter Schulenberg das "breite und tiefe Portfolio sowie die erfolgreiche Internationalisierungsstrategie" des Unternehmens.

Wachstum auch beim Gewinn

Ebenfalls um 39 Prozent gestiegen ist das normalisierte Konzern-EBITDA, also der Gewinn vor Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Im ersten Halbjahr 2023 betrug das EBITDA 170,8 Millionen Euro, wovon 94,8 Millionen allein im zweiten Quartal erzielt wurden.

Das sind 5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal (Q2 2022), als Eventim allerdings noch "staatliche Zuschüsse aus Corona-assoziierten Sonderprogrammen" in Höhe von 25 Millionen Euro erhielt. Ohne diese Zuschüsse stieg das bereinigte EBITDA im 2. Quartal um 27 Prozent im Vergleich zum 2. Quartal 2022. 

Besser als vor Corona

Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sind Konzernumsatz und EBITDA um jeweils 47 und 73 Prozent gestiegen.

Die normalisierte EBITDA-Marge bleibt im Vergleich zum Vorjahr stabil und liegt weiterhin bei 17 Prozent.

Umsatzwachstum im Bereich Ticketing

Der Umsatz im Bereich Ticketing (Ticketgebühren, Provisionen, sonstige Dienstleistungsentgelte und Lizenzgebühren) liegt im ersten Halbjahr 2023 bei 284,6 Millionen Euro und damit 42 Prozent höher als im ersten Halbjahr des letzten Jahres.

Insgesamt wurden 6,4 Millionen Onlinetickets mehr verkauft als 2022, wobei hier sicherlich zu berücksichtigen ist, dass Anfang 2022 noch zahlreiche Coronamaßnahmen den Ticket-Verkauf bremsten.

Das normalisierte EBITDA im Bereich Ticketing erreichte 122,3 Millionen Euro, ein Wachstum von 48 Prozent. Wachstumstreiber sind laut Eventim Deutschland, Italien und Österreic, wobei Eventim "die große Anzahl erfolgreicher Veranstaltungen und Tourneen in der Breite" betont.

Deutliches Plus im Bereich Live Entertainment

Auch im Segment Live Entertainment (Entertainmentangebote, Gastronomie- und Merchandisingartikel und Sponsoring) stieg der Umsatz um 39 Prozent auf 751,0 Millionen Euro. Das normalisierte EBITDA beträgt 48,5 Millionen Euro, rund 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Trotz höheren Produktionskosten liegt die normalisierte EBITDA-Marge für das erste Halbjahr 2023 mit 40,3 Mio. Euro nur ein Prozent unter dem Vorjahr. 

Als "besonders erfreulich" bezeichnet Eventim den Umsatz von 50 Millionen Euro in den USA. Bis Ende des Jahres erwartet der Konzern einen Umsatz von über 100 Millionen Euro.

Positive Aussichten auf das 2. Halbjahr

Im Juli startete der Vorverkauf von Taylor Swifts "The Eras Tour". Die Umsätze aus dem Megaseller werden erst im 3. Quartal 2023 ergebniswirksam, genauso wie die Umsätze aus der Übernahme der Anteilsmehrheit des französischen Ticketing-Marktführers France Billet.

Eventim kann schon jetzt mit bedeutenden Umsätzen für die zweite Jahreshäfte rechnen. Der Vorstand des Unternehmens erwartet steigende Umsätze und ein höheres normalisiertes EBITDA im Vergleich zum Vorjahr. 

Eventim profitiert von CSU-Versagen

Auch die Entschädigungszahlungen aus dem Pkw-Maut-Schiedsverfahren von Anfang Juli, die Eventim als Gesellschafter der autoTicket GmbH zustehen, sind im Halbjahresbericht noch nicht enthalten.

In einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof einigte sich die Bundesrepublik Deutschland mit der autoTicket GmbH aufgrund der gescheiterten Pkw-Maut auf einen Schadensersatz von 243 Millionen Euro, der nicht komplett, aber teilweise an Eventim fließen wird.

Der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte voreilig Verträge für die Umsetzung einer Pkw-Maut abgeschlossen, anstatt zu warten, bis der Europäische Gerichtshof über die Zulässigkeit der deutschen Pkw-Maut entschieden hat.

Als der Europäische Gerichtshof die Einführung der Pkw-Maut untersagte, kündigte Scheuer die Verträge mit dem Betreiber autoTicket GmbH, was Schadensersatzansprüche bedingte, für die jetzt der Steuerzahler aufkommen muss. 

Aktienkurs leicht im Minus

Auch CEO Klaus-Peter Schulenberg blickt dem restlichen Jahr positiv entgegen:

"Nach den Marktverzerrungen durch Corona-bedingte Nachholeffekte befindet sich CTS EVENTIM wieder im Normalbetrieb. Normal bedeutet für uns dynamisches Wachstum aus eigener Kraft und der Auf- und Ausbau bestehender wie neuer Geschäftsfelder. Die erste Jahreshälfte hat gezeigt, dass CTS EVENTIM mit großer Flexibilität und viel Unternehmergeist auf allen Ebenen auch die aktuellen, volkswirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich meistert und den dynamischen Wachstumskurs beibehält. In allen relevanten Dimensionen liegen Markt und Konzern weit über Vor-Corona-Niveau."

Die Eventim-Aktie hat nach Bekanntgabe der Zahlen ca. 5 Prozent verloren und notiert aktuell bei etwas über 56 Euro, was darauf hindeutet, dass die Börse von den positiven Geschäftszahlen nicht überrascht wurde.

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