Ein historischer Deal
Französische Musiker sollen Mindestvergütung für Streaming erhalten
Spotify ist nach wie vor der beliebteste Streaming-Anbieter. © Omid Armin via unsplash.com
Der Deal zwischen dem Label-Verband SNEP und der Produzenten-Organisation SCPP beinhaltet eine spezielle Streaming-Pauschale, einen Mindestvorschuss und Mindestabgaben für "Hauptkünstler" (artistes principaux).
Außerdem sieht er eine automatische Zusatzvergütung vor, sobald die Zahl der Streams eine gewisse Höhe überschreitet. Die Zahlungen sollen von den Verwertungsgesellschaften bei den Labels eingezogen werden, die die Gelder dann die Künstlerinnen und Künstler auszahlen.
Historische Vereinbarung
SNEP und SCPP bezeichneten den Deal als historische Vereinbarung und erklärten weiter:
"Diese Vereinbarung schafft einen neuen Rahmen, der die Beziehungen zwischen ausübenden Künstlern und Produzenten an die neuen Nutzungsgewohnheiten beim Musikkonsum anpasst. Die Vereinbarung verpflichtet die Produzenten mehr denn je gegenüber den ausübenden Künstlern, achtet aber auch darauf, dass das Geschäftsmodell aller Musikunternehmen, unabhängig von ihrer Größe, und ihre Fähigkeit, ausübende Künstler in Frankreich zu produzieren und zu fördern, respektiert werden."
Viele Details offen
Die genaue Höhe der Mindestvergütung bzw. der Streaming-Pauschale ist im Augenblick aber ebenso unklar wie viele weitere Details. Beispielsweise ist fraglich, wer mit "Hauptkünstler" gemeint ist oder wie hoch die Zahl der Streams sein muss, damit eine automatische Zusatzvergütung erfolgt.
Mit Sicherheit wird der Deal aber auch außerhalb Frankreichs auf großes Interesse stoßen, da Musiker, Labels Verwertungsgesellschaften und andere Beteiligte überall mit der gleichen Problematik konfrontiert sind, und zwar dem kümmerlichen Einkommen, das viele Musiker durch Streaming erzielen.
Sie werden daher genau beobachten, ob die Vereinbarung in Frankreich eine tatsächliche Verbesserung bringt und ob sie möglicherweise auf andere Länder übertragbar ist.
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