Zwei von drei Major Labels an Bord
Warner schließt sich Deezers künstlerzentriertem Modell an
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© Deezer
Das neue künstlerzentrierte Auszahlungsmodell von Deezer und der Universal Music Group findet bereits seit Oktober 2023 auf dem französischen Markt Verwendung. Das Ziel des aktualisierten Modells ist es, sich für "echte" Künstler*innen und gegen Streaming-Betrug einzusetzen.
Hierfür hat Deezer vier künstlerzentrierte Hauptveränderungen gegenüber dem vorigen Pro-Rata-Auszahlungsmodell vorgenommen. Inzwischen ist bekannt geworden, dass das neue Modell auch ein benutzerzentriertes Element vorweisen kann.
In einem Interview mit dem französischen Online-Magazin Les Echos gibt nun auch die Warner Music Group bekannt, sich dem neuen Auszahlungsmodell in Frankreich angeschlossen zu haben. Seit wann dies genau der Fall ist, bleibt dabei jedoch unklar. Das Onlinemagazin Music Business Worldwide vermutet, dass Warner – genau wie auch Universal – seine Lizenzgebühren bereits seit dem 1. Oktober 2023 im Rahmen eines "künstlerzentrierten" Systems bezieht.
Ein Investment in die nächste Generation
Laut Alain Veille, dem Präsident von Warner Music France, freue sich das Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit Deezer, da es Warner immer ein Bestreben gewesen sei, mit den Streaming-Plattformen zusammenzuarbeiten, und so Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln, um den Wert und das Fan-Engagement von Künstler*innen, Songwriter*innen und ihrer Kunst besser widerzuspiegeln.
"Unser neuer Deal wird kreativen Talenten in verschiedenen Phasen ihrer Karriere zugutekommen und uns darin unterstützen in die nächste Generation investieren zu können."
Weitere Nachzügler?
Im September 2023 noch, hatte die europäische Independent Music Companies Associations in einem Statement ihr Besorgnis darüber geäußert, dass das neue Modell gemeinsam mit dem Marktführer Universal und nicht mit den übrigen Major Labels gemeinsam entwickelt worden sei. Mit Warner haben sich Universal und Deezer nun jedoch ein weiteres dieser mit an Bord geholt. Nun bleibt abzuwarten, wie Sony auf diese neue Entwicklung reagiert.
Besonders spannend bleibt auch, wie es für Indie-Labels und unabhängige Musikproduzent*innen weiter geht. Ein Einbeziehen dieser Interessengruppen wird von IMPALA als wichtig betont, denn aktuell sieht der Verband trotz einem vielversprechenden Ansatz des neuen Modells, auch die Gefahr des Entstehens eines Zwei-Klassensystems.
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