Von Noise bis Fake Artists
Aufräumaktion: Deezer entfernt 26 Millionen Tracks
Jeronimo Folguiera, CEO von Deezer. © Deezer
Laut Music Business Worldwide hat Deezer-CEO Jeronimo Folgueira erklärt, Deezer habe die Tracks von seiner Plattform entfernt, um "legitime Artists" zu unterstützen und einer schlechten Nutzungsrerfahrung entgegenzuwirken.
Eine Flut an Inhalten
Bereits im März 2023 hatte Folgueira im Rahmen einer Telefonkonferenz angesprochen, dass die Anzahl an Inhalten auf Deezer Woche für Woche besorgniserregend stark wachse.
Problematisch dabei sei, dass nicht diese Inhalte oft nicht relevant für Deezer-User seien, weil es sich beispielsweise um reine Kopien handele oder die Tracks keine wirkliche Musik darstellen.
Der Noch-CEO befürchtet, dass sich eine Anhäufung solcher Inhalte negativ auf die Nutzungserfahrung auf Deezer auswirken könnte. Des Weiteren erwartet Folgueira, dass KI eine treibende Kraft in der Generierung von Inhalten darstellen wird und die Flut an Inhalten noch verstärken werde.
Maßnahmen zur Reduktion von irrelevanten Inhalten
Damals hatte Folgueira angekündigt, Vorkehrungen treffen zu wollen, um eine Überschwemmung der Plattform mit "nutzlosen" Inhalten zu verhindern.
Ein Ansatz stellte dabei die Einführung eines neuen Auszahlungsmodells dar, das die Attraktivität der Plattform für das Hochladen von qualitativ weniger wertvollen Inhalten senken soll. Später ergänzte Deezer dieses Modell um ein benutzerzentriertes Element.
Nun hat Deezer bestätigt, seit der Einführung des neuen Auszahlungsmodells im September 2023 rund 26 Millionen Tracks von der Plattform entfernt zu haben. Diese Menge stellt etwa 13 Prozent der 200 Millionen im letzten Jahr erfassten Inhalte dar.
Was ist betroffen?
Bei den entfernten Tracks handelt es sich neben Noisetracks (etwa White Noise oder Regenaufnahmen) unter anderem auch um Mono-Track Alben (Alben, die nur aus Kopien ein und desslben Songs besten), den Werken von Fake Artists sowie um Titel, die im Zeitraum der letzten 12 Monate nicht abgespielt worden sind.
Folgueira fasst das Ziel dieses Vorgehens gegenüber MBW folgendermaßen zusammen:
"Die Absicht ist, die Plattform zu entrümpeln, sich auf Titel zu konzentrieren, die für unsere User wertvoll sind, und den Marktanteil für alle Artists zu erhöhen, die diese Musik machen."
Interessant sei dabei, dass trotz einer weiterhin steigenden Anzahl von täglich hochgeladenen Tracks, die derzeit über 100.000 beträgt, KI-generierte Inhalte aktuell weniger präsent zu sein scheinen als erwartet.
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